Einzelprojekt

MAM-Care – Fokussierung auf die Bedürfnisse, die Beteiligung und Patientensicherheit von Müttern im Bereich der perinatalen Versorgung in deutschen geburtshilflichen Einrichtungen

Förderkennzeichen: 01GY2110
Fördersumme: 982.419 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Nadine Scholten
Adresse: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum, Zentrum für Versorgungsforschung
Eupener Str. 129
50933 Köln

Die Art der Entbindung, wie auch die Qualität der geburtshilflichen Versorgung hat kurz- und langfristige Folgen sowohl für das Wohlbefinden der Mutter, als auch für die frühe Mutter-Kind-Beziehung. Unter anderem ist die Mütterzentrierung wie auch die mütterliche Autonomie unter der Geburt entscheidend für die Zufriedenheit der Mütter. In Deutschland, wie auch weltweit ist die Relevanz dieser komplexen Thematik in letzter Zeit vermehrt fokussiert worden, wobei es für Deutschland keine belastbaren, multidimensionalen Daten zur aktuellen Versorgungssituation gibt. Die WHO-Leitlinien fördern eine respektvolle Mutterschaftsbetreuung, d. h. eine Betreuung, die "die Würde, Privatsphäre und Vertraulichkeit respektiert, die Freiheit von Schaden und Misshandlung gewährleistet und eine informierte Wahl und kontinuierliche Unterstützung während der Wehen und der Geburt ermöglicht". Ziel dieser Studie ist es, mit qualitativen und quantitativen Methoden im Sinne eines explanatorischen Mixed-Methods-Designs mehr über Mütter(Patienten)zentrierung, Sicherheit und Zufriedenheit mit der Versorgung in Deutschland aus der Perspektive von Müttern, Ärztinnen und Ärzten und Hebammen/Entbindungspfleger, die auf geburtshilflichen Stationen in Deutschland arbeiten, zu erfahren. Gleichzeitig wird der Stand der medizinischen Versorgung (Schwerpunkt: primärer und sekundärer Kaiserschnitt, instrumentelle Entbindung, Einsatz von Dammschnitten und Auftreten von Dammrissen) auf der Basis der DRG-Statistiken und IQTIG-Qualitätssicherungsdaten strukturiert erhoben. In einem zweiten Schritt (Phase II, Jahre 4 und 5) wird auf Basis der Ergebnisse der ersten Studienphase eine minimalinvasive Intervention entwickelt, implementiert und in einer Pilotstudie evaluiert werden. Die Intervention soll Mütter(Patienten)zentriertheit und Shared-Decision-Making (SDM) fördern und verfolgt damit das Ziel, die Zufriedenheit von Müttern mit der geburtshilflichen Versorgung in Deutschland zu erhöhen.