Einzelprojekt

Prävention im post-genomischen Zeitalter: Kommunikation von genetischen Risiken für Volkskrankheiten am Beispiel der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD)

Förderkennzeichen: 01GP1308
Fördersumme: 373.433 EUR
Förderzeitraum: 2013 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Julika Loss
Adresse: Universität Regensburg, Klinikum, Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg

Projekt-Internetseite 

Den meisten Volkskrankheiten liegt eine Vielzahl genetischer wie auch nicht-genetischer (z. B. verhaltensbezogener) Faktoren zugrunde. Eine diesbezüglich typische Erkrankung ist die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), die häufigste Ursache von Sehbeeinträchtigung. Für die AMD sind starke genetische Effekte nachgewiesen, gleichzeitig ist Rauchen ein wichtiger Risikofaktor. Neues Wissen über genetische Risiken wird in den Medien oft im Zusammenhang mit individuellen Präventionsmöglichkeiten thematisiert. Die Studie soll am Beispiel der AMD empirisch untersuchen, a) in welchen Deutungsrahmen das Wissen über genetische Risiken (und ihr Zusammenwirken mit nicht-genetischen Faktoren) von Experten zu Entscheidungsträgern und Laien vermittelt wird, b) welche Konzepte der Krankheitsentstehung (z. B. Risikomodelle) und Leitbilder von Prävention bei verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren dabei konstruiert werden. Methodisch kommen Auswertung genomischer Daten, Inhaltsanalyse von Medienberichten, Interviews mit Schlüsselakteuren des Wissenstransfers, Erhebungen bei AMD-Patienten und Angehörigen zum Einsatz. Die zusammengeführten Ergebnisse werden Betroffenen und Bürgern vorgestellt und sollen Empfehlungen für Wissenstransfer und Präventionsleitbilder für andere multifaktorielle Erkrankungen ermöglichen. Das Projekt wird in einem interdisziplinären Verbund von Medizinsoziologie, Kommunikationswissenschaft, Humangenetik, Genetischer Epidemiologie und Augenheilkunde bearbeitet.