Fördermaßnahme

Systemmedizinisches Forschungsnetz zur Früherkennung und Prävention von Leberkrebs (LiSyM-Krebs) – Phase I

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2019
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Gesamte Fördersumme: bis zu 19,4 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 3 Verbünde sowie ein Programm-Management/Daten-Management als Einzelvorhaben, insgesamt 29 Zuwendungsempfänger

1. Ziele der Fördermaßnahme

Krebs gehört neben Herzkreislauferkrankungen zu den größten Volkskrankheiten weltweit. In Deutschland erkrankt jeder Zweite im Laufe seines Lebens einmal an Krebs, jeder Vierte stirbt daran. Aufgrund der demografischen Entwicklung der Bevölkerung ist diese Tendenz weiter steigend. Die hohe Inzidenz und das mit Krebs verbundene Leid für Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen machen eine wirksame Bekämpfung von Krebs auch in Deutschland zu einer der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen, die nur durch gemeinschaftliche und verstärkte Anstrengungen aller wichtigen Akteure aus der medizinischen Forschung und Versorgung unter Einbeziehung der Patientinnen und Patienten bewältigt werden kann.

Hier setzt die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit weiteren Partnern ausgerufene Nationale Dekade gegen Krebs (www.Dekade-gegen-Krebs.de) an mit dem Ziel, die Menschen in Deutschland für das Thema Krebsforschung zu mobilisieren und gleichzeitig die Forschung zu stärken, um Innovationen schneller und gezielter zu Patientinnen und Patienten zu bringen.:

  1. die Prävention und Verhütung von Krebserkrankungen (Prävention),
  2. die Erkennung von Krebserkrankungen in frühen Stadien (Frühdiagnose),
  3. die Entwicklung von verbesserten Behandlungsmöglichkeiten für Krebserkrankungen (Therapie)

In diese Zielsetzungen bettet sich die vorliegende Fördermaßnahme LiSyM-Krebs ein. Förderziel ist es, mit Hilfe des systemmedizinischen Forschungsansatzes neue Ansatzpunkte für Verbesserungen bei der Früherkennung und Prävention von Leberkrebs zu erhalten. Die Fördermaßnahme adressiert damit die Handlungsfelder „Krankheiten vorbeugen und heilen“ und „Medizinischen Fortschritt vorantreiben“ des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung (https://www.bmbf.de/pub/Rahmenprogramm_Gesundheitsforschung.pdf).

In Deutschland ist Leberkrebs eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung, die jedoch eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist. Leberkrebs wird häufig nicht rechtzeitig erkannt, da die Symptome oft unspezifisch sind und meist erst spät einsetzen. Ein wesentliches Forschungsziel ist es daher, die bestehenden Diagnosemöglichkeiten zu verbessern und eine mögliche Krebserkrankung früher als bislang zu diagnostizieren.

Gefördert werden interdisziplinäre Verbünde aus Ärzten, Molekularbiologen und Bioinformatikern, die sich zu einem zentralen Netzwerk für Leberkrebs zusammengeschlossen haben. Die Verbundprojekte konzentrieren sich auf Fragestellungen zur Vorhersage von Kipppunkten zur Entwicklung von Leberkrebs aus verschiedenen Vorstufen. Diese Vorhersagen sind medizinisch relevant und sollen in Zukunft für die Diagnostik und Früherkennung von Leberkrebs genutzt werden.  

Zur Koordinierung des Netzwerks sowie zur zentralen Datenverarbeitung und -speicherung wurde ein Programm- und Daten-Management eingerichtet.

2. Stand der Fördermaßnahme

Im Dezember 2019 wurden drei Forschungsverbünde sowie ein Programm-/Datenmanagement-Management ausgewählt und zur Förderung empfohlen. Alle Projekte haben im Juli 2021 begonnen.

Einzelprojekte

LiSyM-Krebs - Phase I - Programmdirektorat und Data & Model Management

Förderkennzeichen: 031L0259
Gesamte Fördersumme: 1.942.490 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: PD Dr. Wolfgang Müller
Adresse: HITS gGmbH, Abt. Scientific Databases and Visualization (SDBV)
Schloß-Wolfsbrunnenweg 35
69118 Heidelberg

LiSyM-Krebs - Phase I - Programmdirektorat und Data & Model Management

Das Forschungsnetzwerk wird von einem Programm-Management gesteuert und von einem Daten-Management begleitet, die beide im Rahmen des vorliegenden Einzelprojektes gefördert werden.

Die wesentlichen Aufgaben des Projektes bestehen aus den Themen Datenintegration und sicherer Datenaustausch innerhalb des Konsortiums, der Unterstützung der Zusammenarbeit des Gesamtnetzwerks sowie der Schaffung von Synergien über die Konsortialgrenzen hinweg.

Zur Unterstützung des Datenaustauschs zwischen den Projekten soll eine auf mehrere Orte verteilte Plattform geschaffen werden, die insbesondere den Austausch von sensiblen klinischen Daten vereinfacht. So kann das in den Daten vorhandene Potential datenschutzkonform genutzt werden. Es ist vorgesehen, Daten projekt- und bei Bedarf verbundübergreifend zu harmonisieren sowie Protokolle zu vereinbaren und umzusetzen. Darüber hinaus sollen die Projektpartner bei Datenmanagementproblemen unterstützt werden und regelmäßig Schulungen innerhalb der Projekte erhalten.

Das Ziel des Programdirektorats ist es, innerhalb von LiSyM-Krebs die Konsortien weiter zu vernetzen und die gewonnenen Ergebnisse möglichst breit nach außen zu kommunizieren. Das Programmdirektorat koordiniert zudem die Absprachen mit dem Projektträger und dem Gesamtnetzwerk, richtet die jährlichen Statusseminare aus und dient als kommunikatives Scharnier zwischen den Konsortien und dem wissenschaftlichen Beirat.