Videoporträt: Wenn Nervenzellen zugrunde gehen

Professorin Dr. Kathrin Reetz sucht nach Wegen, neurodegenerative Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und damit wirksamer behandeln zu können. Die metabolische Bildgebung spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Neurodegenerative Erkrankungen gehen mit einem Verlust von Nervenzellen einher. Das kann unsere Bewegungsabläufe stören, aber auch zu Demenzen führen. Da die Wahrscheinlichkeit zu erkranken mit dem Alter zunimmt, steigt aufgrund der höheren Lebenserwartung auch die Zahl der betroffenen Patientinnen und Patienten. Schätzungen zufolge könnten allein in Deutschland bis zum Jahr 2050 drei Millionen oder mehr Menschen betroffen sein.

Um neurodegenerative Erkrankungen möglichst wirkungsvoll behandeln zu können, ist es enorm wichtig, sie bereits in einem sehr frühen Stadium zu diagnostizieren. Dieses Ziel verfolgt Professorin Dr. Kathrin Reetz gemeinsam mit ihrem interdisziplinären Team an der RWTH Aachen. Hier leitet sie seit 2014 die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Nachwuchsgruppe „Metabolische Bildgebung bei neurodegenerativen Erkrankungen“. 

Metabolische Bildgebung

Um Krankheiten zu diagnostizieren oder Therapieerfolge abschätzen zu können, setzen Medizinerinnen und Mediziner oft bildgebende Verfahren ein, beispielsweise die Computertomografie. Wenn diese Verfahren nicht nur die Strukturen von Organen, sondern auch deren Stoffwechselprozesse – also deren Metabolismus – sichtbar machen, spricht man von metabolischer Bildgebung.