Einzelprojekt

Anti-HIV Genkonstrukt zur CD34+ hämatopoetischen Stammzell Gentherapie für die HIV-Heilung beim HIV-assoziierten diffusen großen B Zell Lymphom

Förderkennzeichen: 01KG1811
Fördersumme: 5.242.649 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Nicolaus Kröger
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - Onkologisches Zentrum - Interdisziplinäre Klinik für Stammzelltransplantation
Martinistraße 52
20251 Hamburg

Das HI-Virus (HIV) integriert seine DNA (provirale DNA bzw. Provirus) in das Erbgut der Wirtszelle. Das Provirus wird von der derzeitigen antiretrovirale Therapy (ART) nicht angegriffen. Aus diesem Grund kann ART zwar die HIV Vermehrung unterdrücken, die Infektion wird aber nicht geheilt. Beim Absetzen von ART kommt es dementsprechend rasch zum Wiederauftreten von HI-Viren (wiederauftretende Virämie). ART muss deshalb lebenslang verabreicht werden. Langjährige Einnahme von ART kann jedoch vielfältige toxische Nebenwirkungen oder die Bildung resistenter Viren hervorrufen. Neuartige, auf Genom-Editing basierende Behandlungsstrategien haben deshalb die Inaktivierung der proviralen DNA zum Ziel. Konkret ermöglicht die HIV-spezifische Designer-Rekombinase Brec1 die sichere, kontrollierte und akkurate Entfernung der HIV-1 proviralen DNA aus dem Erbgut der Wirtszelle und könnte deshalb zur Heilung von Infektionen mit HIV beitragen. In dieser Gentherapie-Studie sollen HIV-infizierte Lymphom-Patienten, deren Lymphom durch Chemotherapie (R-CHOP) behandelt werden muss, zusätzlich körpereigene (autologe) Brec1 genetisch modifizierte blutbildenden Stammzellen (CD34+ HSC) erhalten. Dadurch soll der Blutkreislauf dieser Patienten mit Zellen versorgt werden, welche bei Infektion das HIV-Erbgut (das Provirus) wieder entfernen und dadurch ihre Funktion als Immunzellen weiterhin ausüben. Eine entsprechende funktionelle Wiederherstellung des Patienten-Immunsystems könnte zur ART-freien Kontrolle der Virämie (Funktionelle Heilung) entscheidend beitragen. Studienziele sind die Machbarkeit und Sicherheit eines antiviralen Brec1 Gentransfers in HSC und der Nachweis genmodifizierter peripherer Blutzellen zur Provirus-Entfernung.