Einzelprojekt

AS-Dach - Der assistierte Suizid: Eine vergleichende Untersuchung der gegenwärtigen Entwicklungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Förderkennzeichen: 01GP2180
Fördersumme: 91.417 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Bozzaro
Adresse: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Institut für Experimentelle Medizin, AG Medizinethik
Arnold-Heller-Str. 3
24105 Kiel

Ziel dieser internationalen Klausurwoche ist ein interdisziplinärer Vergleich der ethischen, rechtlichen und sozio-kulturellen Aspekte der gegenwärtigen Diskussionen, Praktiken und Regelungen des assistierten Suizids in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es soll ein normativ reflektierter Bewertungsrahmen entstehen, welcher es den Teilnehmenden ermöglicht, in den drei Ländern zur weiteren Erforschung medizinischer Praktiken am Lebensende beizutragen. Höchstrichterliche Entscheidungen in Deutschland und Österreich, die Zunahme des assistierten Suizids in der Schweiz und die sich in allen drei Ländern zeigende zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz des assistierten Suizids rücken die Fragen in den Vordergrund, wie die Inanspruchnahme dieses Rechtes konkret ermöglicht, also im Recht geregelt und in der Praxis gelebt, werden soll. In den drei Ländern werden gegenwärtig ähnliche Fragestellungen diskutiert, beispielsweise die Frage nach der Beteiligung der Ärzteschaft bei der Assistenz zum Suizid; Fragen über die zu erfüllenden Kriterien für eine Zulassung zum assistierten Suizid; Fragen der Abgrenzung des assistierten Suizids von anderen Formen der Sterbebegleitung. Durch den Ländervergleich werden zum einen die jeweiligen sozio-kulturellen, historischen und religiösen Hintergründe, sowie deren Bedeutung für die aktuelle Diskussion, Gesetzgebung und Praxis beleuchtet. Zum anderen werden neue Aspekte, Fragestellungen sowie prozedurale Herausforderungen identifiziert, welche bei den aktuell geforderten gesetzlichen Neuregelungen des assistierten Suizids und längerfristig bei der praktischen Umsetzung berücksichtigt werden sollten.