Einzelprojekt

Einfluss von SGLT2 Inhibition in Kombination mit einer Lebensstilintervention auf das Risiko für Komplikationen in Subtypen von Patienten mit hohem Diabetesrisiko

Förderkennzeichen: 01KG2306
Fördersumme: 668.013 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Birkenfeld
Adresse: Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum, Medizinische Klinik IV, Abt. Endokrinologie und Diabetologie, Angiologie, Nephrologie und Klinische Chemie
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen

Diabetes ist mit Folgeerkrankungen, wie Nierenschäden, verknüpft. Häufig beginnen diese bereits bei Patientinnen und Patienten mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes (T2D). Diese Hochrisiko-Patienten fallen oftmals durch das "diagnostische Raster" und erhalten erst dann eine medikamentöse Therapie, wenn sie bereits T2D entwickelt haben. Es wurde eine neue Methode entwickelt, um Patientinnen und Patienten mit dem höchsten T2D-Risiko früher zu erkennen und bereits Komplikationen vorauszusagen. Es zeigt sich, dass eine chronische Nierenerkrankung die häufigste Komplikation bei Patienten mit hohem T2D-Risiko ist. Ziel ist es, Betroffenen eine frühere Behandlung zukommen zu lassen, indem ein bereits für die Behandlung des T2D zugelassenes Medikament eingesetzt wird: einen Hemmer des natriumabhängigen Glukose-Co-Transporters-2 (SGLT2). SGLT2-Hemmer haben bei Patienten mit T2D eine schützende Wirkung auf Niere und Herz. Es wird erwartet, dass ein SGLT2-Hemmer auch die Nierenfunktion von Patientinnen und Patienten mit hohem Diabetes-Risiko und vorbestehenden Nierenfunktionsstörungen verbessern oder normalisieren wird. Daher erhalten 182 Studienteilnehmende zusätzlich zu Diät und Bewegung den SGLT2-Hemmer Dapagliflozin oder Placebo über zwei Jahre. Diese Studie kombiniert also ein neu etabliertes diagnostisches Verfahren mit der Möglichkeit, den Betroffenen, die bisher keinen Zugang zu einer Stoffwechseltherapie haben, eine neue Behandlung anzubieten. Wenn dieser Ansatz erfolgreich ist, können schwere Nierenkomplikationen in einem frühen Stadium behandelt oder sogar rückgängig gemacht werden.