Teilprojekt eines Verbundes

Entwicklung und in vivo-Validierung einer neuartigen Antibiofilmbeschichtung mit gezielter Freisetzung für orthopädische Implantate und Gefäßtransplantate

Förderkennzeichen: 01KI2308
Fördersumme: 269.841 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Annette Moter
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Institut für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie
Hindenburgdamm 30
12203 Berlin

Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit implantierten medizinischen Fremdmaterialien sind mikrobielle Infektionen. Frühere Studien haben gezeigt, dass Implantat-bedingte Infektionen häufig durch Mikroorganismen verursacht werden, die Lebensgemeinschaften, sogenannte Biofilme, bilden. Im Gegensatz zu Infektionen, die durch planktonische Bakterien verursacht werden, erhöhen Biofilme die Toleranz gegenüber antimikrobiellen Mitteln und erhöhen das Risiko für die Entwicklung von antimikrobiellen Resistenzen. Das TRA-COAT-Projekt mit den Partnern KU Leuven, Belgien, der AO Foundation in Davos, Schweiz, und der Charité zielt darauf ab, das Auftreten von Implantatinfektionen durch die Entwicklung einer neuartigen, Resistenz-vermeidenden antimikrobiellen Beschichtung mit innovativen Funktionalitäten, einschließlich Antibiofilm-Aktivität und bedarfsgesteuerter Freisetzung antimikrobieller Mittel, anzugehen. Ziel der Charité ist der innovative Einsatz der Bildgebenden Methode der Fluoreszenz in situ-Hybridisierung (FISH) für eine neuartige Diagnostik mit erstmaliger Messung des Schweregrads der Biofilme und des Therapieeffekts. Der Schwerpunkt im Projekt wird auf orthopädischen posttraumatischen und Gefäß-Implantatinfektionen liegen, kann aber später auf andere Implantate ausgeweitet werden. Die örtlich und zeitlich begrenzte Freisetzung der antimikrobiellen Mittel reduziert das Risiko einer Resistenzentwicklung und kommt dem Patienten zugute.