Verbund

Kleopatra - Entwurf und Implementierung einer wirksamen Kombination von Phagen und Antibiotika für verbesserte Behandlungsprotokolle gegen Klebsiella pneumoniae-Infektionen

Antibiotikaresistente Bakterien belasten Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen und können zwischen den unterschiedlichen Sektoren übertragen werden. Daher ist Forschung zur Entstehung und zur Überwindung der Resistenzen im „One-Health-Ansatz“ sehr wichtig.

Die rasche Zunahme von Infektionen mit resistenten Bakterien stellt eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Klebsiella pneumoniae ist ein kritisch aufkommender Krankheitserreger, der die Behandlung im klinischen Umfeld erschwert. Grund dafür sind seine umfassende Resistenz gegen Antibiotika und spezifische biologische Eigenschaften (u. a. seine Kapsel), die ihn vor dem Immunsystem und Umwelteinflüssen schützen.

Im Verbund soll daher nachgewiesen werden, dass Klebsiella-Infektionen durch die Anwendung von Kombinationen aus Antibiotika, spezifischen Bakteriophagen und kapselzerstörenden Eiweißen bekämpft werden können. Die mit der Kapsel-Sensibilisierung verstärkte Antibiotikatherapie wird eine Möglichkeit darstellen, die Infektionen schonend und mit wenig Nebenwirkungen zu behandeln. Dabei wird die Immunantwort sensibilisiert und der Erreger antimikrobiell wieder empfindlich gemacht. Der Ansatz wird durch eine Analyse des Genotyps von verbreiteten klinischen und Umweltisolaten von Klebsiella pneumoniae unterstützt.

Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen der Joint Programming Initiative zu antimikrobieller Resistenz (JPIAMR). In dem Verbund arbeiten Forschende aus Deutschland, Polen, Belgien, Frankreich und Israel gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Surveillance und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.

Teilprojekte

Anteil IMB

Förderkennzeichen: 01KI2302A
Gesamte Fördersumme: 232.965 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: PD Dr. Joachim Bugert
Adresse: Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr
Neuherbergstr. 11
80937 München

Anteil IMB

Das multiresistente Bakterium Klebsiella pneumoniae ist ein kritisch aufkommender Erreger, der die Behandlung im klinischen Umfeld erschwert. Der Grund dafür ist seine umfassende Resistenz gegen Antibiotika und spezifische biologische Eigenschaften, einschließlich einer Schutzkapsel, die es für das menschliche Immunsystem unempfindlich macht. Bakterielle Viren, auch (Bakterio-)Phagen genannt, sind die natürlichen Feinde der Bakterien, und die bisherige Forschung hat Phagen identifiziert, die diese Schutzbarriere überwinden und diese Bakterien für eine Immunreaktion sowie für eine Antibiotikabehandlung resensibilisieren. In diesem Projekt wird das Konzept der "K-Sensibilisierung" angewendet, bei dem diese Phagen und ihre Enzyme (Kapseldepolymerasen) eingesetzt werden, um die Schutzkapseln von verbreiteten K.-pneumoniae-Stämmen zu entfernen, und einen Konzeptnachweis dafür erbringen, wie Phagen/Depolymerasen synergistisch auf die Antibiotikabehandlung wirken. Neben der Entwicklung eines Protokolls für eine Phagentherapie gegen diese eingekapselten Erreger werden die in menschlichen und tierischen Reservoirs sowie in Umweltökosystemen zirkulierenden K. pneumoniae umfassend analysiert. Dies wiederum wird zur Einrichtung maßgeschneiderter Phagenbanken und zugehöriger Diagnoseinstrumente führen, die durch Computermodelle unterstützt werden, um rational konzipierte Phagentherapie-Cocktails für Antibiotika/Phagen/Enzym-Kombinationsbehandlungen zu gewährleisten. Auf diese Weise will das KLEOPATRA-Konsortium dazu beitragen, die Behandlung dieses kritischen Erregers der WHO-Prioritätsstufe 1 im Rahmen von "One Health" zu verbessern.

Anteil BfR

Förderkennzeichen: 01KI2302B
Gesamte Fördersumme: 170.709 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Dr. Jens André Hammerl
Adresse: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin

Anteil BfR

Klebsiella pneumoniae ist ein kritisch aufkommender Krankheitserreger, der die Behandlung im klinischen Umfeld erschwert. Grund dafür sind seine umfassende Resistenz gegen Antibiotika und spezifische biologische Eigenschaften (u. a. seine Kapsel), die ihn vor dem Immunsystems und Umwelteinflüssen schützen. Das Konsortium besteht aus einem multidisziplinären Team von Klinikern, Mikrobiologen und Bioinformatikern und konzentriert sich auf die Verwendung von Phagen und ihren Komponenten (Kapseldepolymerasen, CD) als nachhaltige Kombinationen mit Antibiotika (AB). Als natürliche Viren von Bakterien erkennen einige Phagen das spezifische Kapsel (K)-Antigen als Rezeptor für die Infektion. Daher wird das Konzept der K-Sensibilisierung untersucht, bei dem kapselspezifische (CS) Phagen und ihre CD eingesetzt werden, um die Kapsel zu überwinden. Dadurch werden die Bakterien 1) gegenüber der AB-Behandlung resensibilisiert, 2) für das Abwehrsystem des Wirts sensibilisiert und 3) anfällig für kapselunabhängige (CI) Phagen, die Rezeptoren unter der Kapselschicht erkennen. Das geplante präklinische Konzept der K-Sensibilisierung zielt darauf ab, ein synergistisches Phagentherapie/Antibiotika-Behandlungsprotokoll gegen eingekapselte Krankheitserreger zu entwickeln, dass die Vielfalt des kommensalen Mikrobioms erhält. Der Ansatz wird durch eine Analyse des Umweltgenotyps von verbreiteten klinischen und Umweltisolaten unterstützt. Die Entwicklung von AB/Phage/CD-Cocktails wird durch maßgeschneiderte diagnostische Tools, ein einzigartiges Phagenproduktionsverfahren mit speziellen Phagenbanken sowie durch datengestützte mathematische Modelle für optimale Synergieeffekte vorangetrieben. Neben der Entwicklung eines Protokolls für eine angepasste Phagentherapie gegen diese eingekapselten Erreger werden die in menschlichen und tierischen Reservoiren sowie in Umweltökosystemen zirkulierenden K. pneumoniae umfassend analysiert ("One Health").

Anteil Invitris

Förderkennzeichen: 01KI2302C
Gesamte Fördersumme: 26.969 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Dr. Kilian Vogele
Adresse: Invitris GmbH
Forstenrieder Allee 84 B
81476 München

Anteil Invitris

Das multiresistente Bakterium Klebsiella pneumoniae ist ein kritisch aufkommender Erreger, der die Behandlung im klinischen Umfeld erschwert. Der Grund dafür ist seine umfassende Resistenz gegen Antibiotika und seine spezifischen biologischen Eigenschaften, einschließlich einer Schutzkapsel, die ihn für das Immunsystem des Wirts unempfindlich macht. Bakterielle Viren, auch (Bakterio-)Phagen genannt, sind natürliche Feinde von Bakterien. Die bisherige Forschung hat Phagen identifiziert, die die Kapselbarriere durch spezifische Enzyme überwinden und Bakterien für das angeborene Immunsystem als auch für die Behandlung mit Antibiotika resensibilisieren. In diesem Vorhaben wird das Konzept der "K-Sensibilisierung" vorgestellt, bei dem diese Phagen und ihre Enzyme (Kapseldepolymerasen) eingesetzt werden, um die Schutzkapseln von weit verbreiteten K.-pneumoniae-Stämmen zu entfernen, und es wird ein Konzeptnachweis für die synergistische Wirkung von Phagen/Depolymerasen auf die antibiotische Behandlung geliefert. Neben der Entwicklung eines Protokolls für die Phagentherapie gegen diese eingekapselten Krankheitserreger werden die in menschlichen und tierischen Reservoiren sowie in Umweltökosystemen zirkulierenden K. pneumoniae umfassend analysiert. Dies wiederum wird zur Einrichtung maßgeschneiderter Phagenbanken und zugehöriger Diagnoseinstrumente führen, die durch Computermodelle unterstützt werden, um rational konzipierte Phagentherapie-Cocktails zu gewährleisten für Kombinationsbehandlungen von Antibiotika/Phagen/Enzymen. In diesem Konsortium wird die Aufgabe übernommen, eine azelluläre Methode für die verschiedenen Phagen des Konsortiums einzuführen, um sie unabhängig von ihrem Wirtsbakterium zu produzieren. Diese in vitro-Synthesemethode ermöglicht die Herstellung der Phagen in hoher Reinheit und Konzentration.