Die Weltgesundheitsorganisation strebt bis 2035 eine weltweite Eliminierung der Tuberkulose (TB) an. In Madagaskar, einem der ärmsten Länder der Welt, ist die TB-Surveillance zur Erfassung epidemiologischer Schlüsselindikatoren zum Schutz der Bevölkerung vor dieser tödlichen Infektionskrankheit unzureichend. Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der TB-Surveillance in Madagaskar, um die Zahl an Neuinfektion und TB-bedingten Todesfällen zu senken. Zu diesem Zweck sollen wesentliche Prozesse der TB-Surveillance unter Nutzung bereits bestehender Technologien digitalisiert werden, um analoge, zeitaufwändige und fehleranfällige Abläufe zu optimieren. Es besteht jedoch weitgehende Unklarheit darüber, wie digitale Anwendungen und die damit verbundenen Interventionen im lokalen Kontext entworfen, kommuniziert und gelehrt werden müssen, damit deren Nutzung durch einheimische Gesundheitsfachkräfte langfristig sichergestellt werden kann. Die beantragte Designstudie zielt darauf ab, die Akzeptanz, Wahrnehmung und den erwarteten Nutzen einer digitalisierten TB-Surveillance zu bewerten sowie geeignete Kommunikationsstrategien zu entwickeln, um deren Akzeptanz und langfristige Nutzung durch lokale Gesundheitsfachkräfte sicher zu stellen. Die umfragebasierte Datenerhebung erfolgt über einen Zeitraum von drei Monaten in 22 öffentlichen Gesundheitszentren in der ländlichen Projektregion Atsimo-Andrefana (ca. 1,6 Millionen Einwohner), Madagaskar. Es wird ein zweistufiges Cluster-Randomisierungsverfahren verwendet, um eine repräsentative Stichprobe von Gesundheitsfachkräften auszuwählen, die in einer quantitativen Umfrage zu digitalen Vorerfahrungen, Wahrnehmung und Akzeptanz der digitalisierten TB-Surveillance befragt werden. Zur weiterführenden Überprüfung der quantitativen Ergebnisse werden qualitative Daten aus semistrukturierten Fokusgruppendiskussionen und Tiefeninterviews derselben Population.