Einzelprojekt

Ethische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte invasiver und nichtinvasiver genetischer Pränataldiagnostik in Deutschland und Polen

Förderkennzeichen: 01GP1486
Fördersumme: 70.769 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Dr. Maximilian Schochow
Adresse: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Magdeburger Str. 8
06112 Halle

Die europaweite Einführung neuer, leicht zugänglicher und nichtinvasiver pränataler Gendiagnostik wie dem PraenaTest® führte international zu unterschiedlich gelagerten Diskussionen über die Chancen und Risiken genetischer Diagnostik. Am Beispiel von Deutschland und Polen sollen die mit der Einführung solcher Tests verbundenen ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen diskutiert werden. In beiden Ländern wird invasive und nichtinvasive genetische Pränataldiagnostik praktiziert, zugleich aber kontrovers und mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten diskutiert. Dabei wird auf die Erfahrungen und Vorarbeiten des Forschungsnetzwerkes „Interdisziplinärer Arbeitskreis Ethik in der Medizin in Polen und Deutschland" zurückgegriffen, welches sich seit 2012 in der internationalen medizinethischen Diskussion etabliert hat. Gemeinsam mit deutschen und polnischen Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachbereichen ermöglicht die Klausurwoche eine international ausgerichtete interdisziplinäre Arbeit an zentralen ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Themen, welche die Weiterentwicklung und Etablierung genetischer Pränataldiagnostik aufgeworfen hat. Für die interdisziplinäre Beschäftigung mit Fragen invasiver und nichtinvasiver genetischer Pränataldiagnostik wird den Teilnehmern ein strukturiertes Programm mit aufeinander aufbauenden Modulen angeboten. Die Module zu ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen genetischer Pränataldiagnostik sind in einer deutsch-polnischen Perspektive ausgerichtet. In den einzelnen Modulen präsentieren und diskutieren die deutschen und polnischen Teilnehmer ihre Beiträge. Für die vertiefte Auseinandersetzung mit den Themen der Klausurwoche werden international ausgewiesene wissenschaftliche Experten eingeladen. In kleinen Workshops werden Lektüre, Analyse und Diskussion von Primär- und Sekundärtexten ermöglicht. Binationale Fragestellungen können weiter ausgearbeitet.