Einzelprojekt

IC-COVID-19 – Immunogenetische Charakterisierung der SARS-CoV-2 Infektion

Förderkennzeichen: 01KI20177
Fördersumme: 354.973 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Johannes Schetelig
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinische Klinik und Poliklinik I
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Die epidemiologische Studie dient der Erforschung der immungenetischen Grundlagen der sehr unterschiedlichen Verläufe von SARS-CoV-2 Infektionen. Es ist bislang unklar, warum nur wenige infizierte Menschen an Covid-19 schwer erkranken, während die meisten keine oder nur grippeartige Symptome bemerken. Für viele Virusinfektionen sind genetisch kodierte Polymorphismen in Human Leukocyte Antigen (HLA)- und oder Killer-Immunoglobulin-like Rezeptor (KIR)-Genen Signalmolekülen bekannt, die den Krankheitsverlauf beinflussen. Ziel dieser Studie ist es, immungenetische Faktoren zu entschlüsseln, die den Verlauf von Covid-19 beeinflussen. Im Rahmen einer Fall-Kontroll- und einer Querschnittsstudie an einer großen Kohorte von SARS-CoV-2 positiv getesteten Patienten sollen zwei Hypothesen geprüft werden: 1) Patienten mit bestätigten SARS-CoV-2 Infektionen weisen ein gegenüber der Normalbevölkerung signifikant verschiedenes Repertoire an HLA- und KIR-Genotypen auf. 2) Patienten mit schweren Covid-19 Verlaufsformen weisen ein gegenüber Patienten mit moderaten oder milden Verläufen und gegenüber der Normalbevölkerung anderes Repertoire an HLA- und KIR-Genotypen auf. Diese Hypothesen sollen an einer multizentrisch rekrutierten Kohorte von circa 10.000 Patienten untersucht werden. Für die Genotypisierung wird Restmaterial des diagnostischen Rachenabstrichs zur Testung auf SARS-CoV-2 genutzt. Die Krankheitsverläufe werden anhand der Krankenakten und ggfs. einer telefonischen Befragung der Patienten in drei Gruppen eingeteilt: milde, moderate und schwere Krankheitsverläufe mit Notwendigkeit der Gabe von Sauerstoff. Die genetischen Merkmale der SARS-CoV-2 positiven Patienten werden dann in statistischen Modellen unter Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren mit Referenzwerten der Normalbevölkerung verglichen. Dies erfolgt mit Blick auf die Infektionsrate und das klinische Bild der Erkrankung.