Einzelprojekt

Innovationspolitik für widerstandsfähige biomedizinische F&E-Systeme: Lehren aus der Innovationsreaktion auf die COVID-19-Pandemie

Förderkennzeichen: 01KA2304
Fördersumme: 199.651 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2025
Projektleitung: Dr. Rosa Helene Jahn
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Health Equity Studies & Migration
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg

Die "Deutsche Allianz für globale Gesundheitsforschung" (GLOHRA) setzt sich für den Ausbau der standort- und disziplinübergreifenden Zusammenarbeit und die wissenschaftliche Nachwuchsförderung im Bereich der Globalen Gesundheit ein. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der GLOHRA innovative sektorübergreifende und interdisziplinäre Projekte sowie Global Health Fellowships gefördert. Das Innovationssystem der COVID-19 Impfstoffe ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich, nicht nur im Hinblick auf Geschwindigkeit der Impfstoffentwicklung. Auch die Finanzierung und die Anreize zur Beteiligung an der Impfstoffentwicklung für COVID-19 sind neuartig und stellen eine Abkehr von "traditioneller" Innovationsfinanzierung und -politik dar. Dies beinhaltet sowohl den verstärkten Einsatz von direkter Forschungsförderung und Vorabkaufverträge, als auch den im Juni 2022 in der Welthandelsorganisation (WTO) verabschiedeten "Covid-19 waiver". Dieser waiver vereinfacht es, den bestehenden Patentschutz auf COVID-19 Impfstoffe durch Zwangslizenzen zu umgehen und soll so zu einer gerechteren Impfstoffentwicklung und -verteilung führen. Durch eine Untersuchung des Innovationssystems zur Entwicklung von COVID-19 Impfstoffen soll das Projekt InnoCOV zu einer nachhaltigen und gerechten Innovationspolitik beitragen und interdisziplinäre, evidenzbasierte Empfehlungen entwickeln. Um dies zu erreichen beinhaltet das Projekt 1) ein systematisches Mapping des COVID-19 Impfstoff-Innovationssystems und eine logistische Regressionsanalyse der Auswirkungen neuer Finanzierungsmechanismen; 2) bis zu drei Fallstudien zur Anwendung des COVID-19 waivers sowie eine segmentierte Regressionsanalyse, um die Auswirkungen des waivers auf die Impfstoffinnovation und den Impfstoffzugang zu erfassen; 3) eine normative Analyse der Innovationspolitik und eine sozio-rechtliche Untersuchung der Verhandlungen über den COVID-19 waiver in der WTO mittels quantitativer Textanalyse und qualitativer Interviews.