Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2012 |
Förderzeitraum: | 2014 - 2018 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 2,8 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 9 |
Das Ziel von JPND ist die europaweite Bündelung und Stärkung der Forschung im Bereich altersbedingter, neurodegenerativer Erkrankungen. Diese stellen gegenwärtig eine der größten medizinischen, sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen aller Industrienationen weltweit dar.
JPND ist Teil der „Joint Programming Initiativen“ (JPI). Das sind von den EU-Mitgliedsstaaten ins Leben gerufene und getragene Maßnahmen. Sie sind thematisch auf die globalen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte fokussiert.
Große Unterschiede und eine starke Heterogenität existieren derzeit zwischen den Gesundheits- und Sozialversorgungssystemen im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen in und zwischen den JPND-Partnerländern. Generell liegen ineffiziente und mangelnde Koordinierung zwischen den Gesundheits- und Sozialversorgungssystemen sowie häufig unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten zu den jeweiligen Pflege- und Unterstützungsmöglichkeiten vor. Als Grundlage für zukünftige Initiativen zur gesundheitlichen und sozialen Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen ist es daher von allergrößter Wichtigkeit, die bestehenden Versorgungssysteme besser zu verstehen. Vergleichenden Analysen der Versorgungspfade und Interventionen in unterschiedlichen Gesundheits- und Sozialversorgungssystemen und Infrastrukturen sollen dazu beitragen, die Versorgungsstrategien zu verbessern. Um außerdem den Betroffenen mit neurodegenerativen Erkrankungen und deren Betreuungspersonen so schnell wie möglich helfen zu können, ist die Erforschung von geeigneten gesundheits- und sozialbezogenen Interventionen notwendig.
Im Rahmen des JPND wurde daher die vorliegende länderübergreifende Bekanntmachung veröffentlicht, um die Evaluation von Strategien und Interventionen bei neurodegenerativen Erkrankungen zu unterstützen. Die folgenden Förderorganisationen haben beschlossen, diese gemeinsame multinationale Bekanntmachung zu fördern, um hierdurch einen Mehrwert gegenüber bereits bestehenden nationalen Förderaktivitäten zu realisieren.
- Deutschland, Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Belgien
- Agency for Innovation by Science and Technology, Flanders region
- Research Foundation, Flanders region
- Dänemark, Danish Strategic Research Council
- Frankreich, French National Research Agency
- Großbritannien, Economic and Social Research Council
- Irland, Health Research Board
- Israel, Chief Scientist Office, Ministry of Health
- Italien
- Ministry of Health
- Ministry of Education, Universities and Research
- Luxemburg, National Research Fund
- Niederlande, The Netherlands Organisation for Health Research and Development
- Norwegen, The Research Council of Norway
- Polen, National Center for Research and Development
- Portugal, Portuguese Foundation for Science and Technology
- Schweden, Swedish Research Council
1. Ziele der Fördermaßnahme
Durch gemeinsame kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Evaluierung von Strategien und Interventionen der Gesundheitsversorgung erzielt werden, Synergieeffekte sollen ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind. Gefördert werden Vorhaben, die neurodegenerative Erkrankungen thematisieren wie z.B. die Alzheimererkrankung und andere Demenzen, Parkinsonerkrankung und mit Parkinson verwandte Erkrankungen, Prionenerkrankungen, Motoneuronerkrankungen, Huntington-Krankheit, Spinozerebelläre Ataxie (SCA) oder Spinale Muskelatrophie (SMA).
2. Stand der Fördermaßnahme
Die „Richtlinien zur Förderung von Europäischen Forschungsprojekten zur Evaluation von Strategien und Interventionen bei Neurodegenerativen Erkrankungen“ wurden am 10.12.2012 zeitgleich von 14 JPND-Partnerländern veröffentlicht. In Reaktion hierauf wurden 22 Verbundanträge von insgesamt 122 Forschergruppen beim JPND „Joint Call“-Sekretariat (Leitung: PT-DLR) eingereicht. Die wissenschaftliche Auswahl der eingegangenen Vollanträge wurde durch ein gemeinsames internationales Expertengremium vorgenommen. Die Begutachtung des wissenschaftlichen Gutachtergremiums sowie der an der Fördermaßnahme beteiligten Partnerorganisationen im Juni 2013 führten zu Förderempfehlungen von 6 Verbünden. Das Gesamtfördervolumen beträgt ungefähr 9 Mio. €. Das BMBF fördert aus fünf dieser Verbünde neun Vorhaben von deutschen Forschergruppen in Höhe von insgesamt 2,9 Mio. €.