Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2012 |
Förderzeitraum: | 2014 - 2018 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 3,6 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | 3 |
Das Ziel von JPND ist die europaweite Bündelung und Stärkung der Forschung im Bereich altersbedingter, neurodegenerativer Erkrankungen. Diese stellen gegenwärtig eine der größten medizinischen, sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen aller Industrienationen weltweit dar.
JPND ist Teil der „Joint Programming Initiativen“ (JPI). Das sind von den EU-Mitgliedsstaaten ins Leben gerufene und getragene Maßnahmen. Sie sind thematisch auf die globalen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte fokussiert.
Eine der größten noch ungelösten Herausforderungen hinsichtlich der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen ist fehlendes und unvollständiges Wissen über die Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen. Es ist daher von allergrößter Wichtigkeit, das Verständnis zu verbessern für:
• genetische, epigenetische und umweltbedingte Faktoren der individuellen Risiko- und Schutzmechanismen,
• auslösende Ereignisse, die zur Erkrankung führen,
• das Verhältnis und das Zusammenspiel dieser Faktoren und ihre jeweilige Bedeutung sowie
• die Rolle umwelt- und verhaltensbedingter Modulatoren.
Dieses Wissen kann dazu beitragen, neue Ansätze für Pharmakotherapien der zweiten Generation sowie Präventionsstrategien zu entwickeln. Ein europaweites Programm wird daher benötigt für:
• den Vergleich unterschiedlicher genetischer Hintergründe unter Verwendung innovativer Methoden und Verfahren,
• die Zusammenführung vorhandenen Wissens und vorhandener Ressourcen,
• die gemeinsame Nutzung vorhandener Infrastrukturen,
• die Bereitstellung von Methoden für Bioinformatikstudien sowie
• die Schaffung von Kapazitäten für die Analyse von Daten aus Hochdurchsatzverfahren.
Im Rahmen des „EU Joint Programme - Neurodegenerative Disease Research“ (JPND) wurde daher die vorliegende länderübergreifende Bekanntmachung veröffentlicht, um die Erforschung von genetischen, epigenetischen und umweltbedingten Risiko- und Schutzfaktoren für Neurodegenerative Erkrankungen zu unterstützen. Die folgenden Förderorganisationen werden diese gemeinsame multinationale Bekanntmachung zu fördern, um hierdurch einen Mehrwert gegenüber bereits bestehenden nationalen Förderaktivitäten zu realisieren.
- Deutschland, Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Belgien,
- Agency for Innovation by Science and Technology, Flanders region
- Research Foundation, Flanders region
- Dänemark, Danish Strategic Research Council
- Finnland, Academy of Finland
- Frankreich, French National Research Agency
- Großbritannien, Medical Research Council
- Israel, Chief Scientist Office, Ministry of Health
- Italien
- Ministry of Health
- Ministry of Education, Universities and Research
- Luxemburg, National Research Fund
- Niederlande, The Netherlands Organisation for Health Research and Development
- Norwegen, The Research Council of Norway
- Österreich, Austrian Federal Ministry of Science and Research
- Polen, National Science Centre
- Portugal, Portuguese Foundation for Science and Technology
- Slowakei, Ministry of Education, Science, Research and Sports of the Slovak Republic
- Spanien, National Institute of Health Carlos III
- Schweiz, Swiss National Science Foundation
- Türkei, Scientific and Technological Research Council of Turkey
1. Ziele der Fördermaßnahme
Durch gemeinsame kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Identifizierung von genetischen, epigenetischen und umweltbedingten Risiko- und Schutzfaktoren erzielt werden. Synergieeffekte sollen ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind. Gefördert werden Vorhaben, die neurodegenerative Erkrankungen thematisieren wie z.B. die Alzheimererkrankung und andere Demenzen, Parkinsonerkrankung und mit Parkinson verwandte Erkrankungen, Prionenerkrankungen, Motoneuronerkrankungen, Huntington-Krankheit, Spinozerebelläre Ataxie (SCA) oder Spinale Muskelatrophie (SMA).
2. Stand der Fördermaßnahme
Die „Richtlinien zur Förderung von Europäischen Forschungsprojekten zur Identifizierung von genetischen, epigenetischen und umweltbedingten Risiko- und Schutzfaktoren für Neurodegenerative Erkrankungen“ wurden am 10.12.2012 zeitgleich von insgesamt 18 JPND-Partnerländern veröffentlicht. In Reaktion hierauf wurden 52 Verbundanträge von insgesamt 307 Forschergruppen beim JPND „Joint Call“-Sekretariat (Leitung: PT-DLR) eingereicht. Die wissenschaftliche Auswahl der eingegangenen Vollanträge wurde durch ein gemeinsames internationales Expertengremium vorgenommen. Die Begutachtung des wissenschaftlichen Gutachtergremiums sowie der an der Fördermaßnahme beteiligten Partnerorganisationen im Juni 2013 führten zu Förderempfehlungen von 5 Verbünden. Das Gesamtfördervolumen beträgt ungefähr 17 Mio. €. Das BMBF fördert aus drei dieser Verbünde drei Vorhaben von deutschen Forschergruppen in Höhe von insgesamt 3,6 Mio. €.