Stürze von Pflegeheimbewohnern kommen häufig vor und verursachen erhebliche gesundheitliche Schäden, wobei Brüche des Oberschenkelknochens die wichtigsten sturzbedingten Verletzungen darstellen. In einer vom BMBF finanzierten Evaluation (2007-2010) konnte gezeigt werden, dass ein multifaktorielles Sturzprävention-Programm in Pflegeheimen (Bayrisches Sturzpräventionsprogramm) im ersten Jahr der Intervention die Rate von Brüchen des Oberschenkelknochens um 20% verringert und kosteneffektiv ist. In der Zwischenzeit wurde das bayrische Sturzpräventionsprogramm in nahezu allen bayrischen Pflegeheimen implementiert. Ziel des neuen Projekts ist es, die Langzeit-Effektivität und die Langzeit-Kosten des bayrischen Sturzpräventionsprogramms zu analysieren. Basierend auf Routinedaten der AOK Bayern, die sowohl Beobachtungen vor als auch nach der Intervention enthalten, wird über einen Zeitraum von 10 Jahren (unbalanced panel) der Einfluss des Programms auf die Rate und die Kosten von Brüchen des Oberschenkelknochens mit Hilfe hierarchischer Modelle analysiert. Des Weiteren wird mit Hilfe einer postalischen Befragung von Pflegeheimen und persönlichen Besuchen analysiert, welche Elemente des Präventionsprogramms langfristig implementiert wurden und welche Kosten damit assoziiert sind.