Einzelprojekt

Modell zur Arbovirus-Infektion der Haut

Förderkennzeichen: 01KI2312
Fördersumme: 122.003 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Gisa Gerold
Adresse: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Biochemie
Bünteweg 17, Gebäude 218
30559 Hannover

Jedes Jahr sterben etwa 750.000 Menschen an Stechmücken-übertragenen Krankheiten, darunter Malaria, Denguefieber, Rifttalfieber und Chikungunya-Fieber. Die Häufigkeit dieser Krankheiten wird in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich erheblich zunehmen, da sich die Verbreitungsgebiete mehrerer Stechmückenarten aufgrund des Klimawandels vergrößern. Stechmücken übertragen nicht nur Krankheiten, sondern können ebenfalls den Schweregrad der von ihnen übertragenen Krankheiten beeinflussen. Es konnte in experimentellen Infektionen von Tieren gezeigt werden, dass die Übertragung von Arboviren durch Mückenstiche im Vergleich zu einer artifiziellen Infektion zu einer Erhöhung des Schweregrads der Krankheit führen kann. Außerdem ist bekannt, dass der Speichel von Insekten und Zecken das Fortschreiten von Vektor-übertragenen Krankheiten fördern kann. Die Haut ist das erste Organ, das einer Arbovirus-Infektion ausgesetzt ist, somit bestimmen die initialen Infektionsereignisse auch maßgeblich den Krankheitsverlauf. Es ist daher für viele Fragestellen unabdingbar, eine natürliche Infektion der Haut über einen Stechmückenstich zu untersuchen. Bislang konnte dies nur über in vivo-Experimente (Tierversuche) erzielt werden. In diesem Projekt soll eine Alternative erarbeitet werden, indem Tiermodelle aus ethischen und physiologischen Beweggründen durch menschliche Hautexplantate ersetzt werden. Die Herausforderung dieser Studie wird es sein, ein Assay zu etablieren, in welchem Stechmücken die Hautexplantate als potenzielle Wirte wahrnehmen. Ziel ist ein erfolgreicher Stechvorgang der Hautexplantate durch Stechmücken. Exemplarisch sollen in einem zweiten Schritt mit Rifttalfieber-Virus (RVFV) und/oder Chikungunya-Virus (CHIKV)-infizierte Stechmücken die Hautexplantate über einen Stich infiziert werden. Im Erfolgsfall werden die Projektergebnisse erlauben für zukünftige Forschungsfragen aus verschiedenen Modellen auswählen zu können.