Einzelprojekt

Nationales Register für rezidivierende Steinerkrankungen des oberen Harntraktes

Förderkennzeichen: 01GY1729
Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: PD Dr. Martin Schönthaler
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie
Hugstetterstr. 55
79106 Freiburg

Die Harnsteinerkrankung (Urolithiasis) ist eine Volkskrankheit. Circa fünf Prozent der deutschen Bevölkerung sind betroffen. Bei bis zu 50% der Patienten kommt es zur wiederholten Steinbildung im oberen Harntrakt (Nieren, Harnleiter). Die Patienten leiden unter wiederholten, teilweise erheblichen Schmerzen und müssen häufig stationär behandelt werden. Längerfristig können Dauerschäden an Nieren und Kreislauf (Bluthochdruck) oder Komplikationen bis hin zur Blutvergiftung auftreten. Dies führt zu bedeutenden Einschränkungen der Lebensqualität. Sozioökonomisch übersteigen die mit den Harnsteinerkrankungen verbundenen Kosten diejenigen anderer häufiger urologischer Erkrankungen wie z. B. die des Prostatakrebses. Bei etwa zehn Prozent der wiederholt steinbildenden Patienten können bestimmte Stoffwechsel- oder Darmerkrankungen als Ursache erkannt werden. Für die Mehrheit der Patienten sind jedoch keine spezifischen Risikofaktoren bekannt. Mit dem geplanten Register soll nun erstmals die Verbindung von medizinischen Daten (Patientencharakteristika, Behandlungsdaten, vorbeugende Maßnahmen), patientenrelevanten Ergebnissen (z. B. Lebensqualität) und gesundheitsökonomisch bzw. volkswirtschaftlich bedeutsamen Variablen (z. B. Krankheitstage) gezogen werden. Das geplante Register soll dabei helfen diejenigen Patienten zu identifizieren, die am meisten von spezifischen Behandlungen und vorbeugenden Maßnahmen profitieren. Die genauen Fragestellungen, die mit dem geplanten Register beantwortet werden sollen, und die Zusammensetzung des endgültigen Datensatzes sollen gemeinsam mit niedergelassenen Urologen, klinisch tätigen Ärzten, Versorgungsforschern, Epidemiologen, IT-Fachleuten und Patienten erarbeitet werden. Das geplante Register wird die strukturellen und verfahrenstechnischen Rahmenbedingungen für Patienten mit rezidivierender Urolithiasis erheblich verbessern. Dies beinhaltet unter anderem die Entwicklung zukunftsweisender Diagnosealgorithmen und Behandlungswege.