Einzelprojekt

ÖGD-Projekt: Bedeutung von Konsumeiern hinsichtlich der Übertragung thermophiler Campylobacter spp. auf den Menschen

Förderkennzeichen: 01KI1808
Fördersumme: 105.775 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Dr. Ute Messelhäußer
Adresse: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Dienststelle Oberschleißheim
Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim

Thermophile Campylobacter spp. zählen derzeit zu den wichtigsten lebensmittelübertragenen Zoonoseerregern. Neben Wiederkäuern ist das Hauptreservoir dieses Erregers das (Haus-) Geflügel. Derzeit geht man davon aus, dass der überwiegende Anteil der humanen Erkrankungsfälle auf den Verzehr von nicht vollständig durchgegartem Geflügelfleisch oder auf Kreuzkontamination bei der Verwendung von rohem Geflügelfleisch im Haushalt zurückzuführen ist. Inwieweit auch Konsumeier (Eier der Handelsklasse A) bei der Übertragung des Erregers auf den Menschen eine Rolle spielen (Übertragung über den Verzehr roheihaltiger Speisen bzw. Kreuzkontamination) ist derzeit noch wenig bekannt. Um das Risiko, das von einer Kontamination von Eiern der Handelsklasse A mit thermophilen Campylobacter spp. ausgeht, näher charakterisieren und anschließend, sofern sich Hinweise auf eine Relevanz von Eiern hinsichtlich der Übertragung thermophiler Campylobacter spp. auf den Menschen ergeben, entsprechende Reduktionsstrategien entwickeln zu können, soll im Rahmen des Projektes den nachfolgenden Fragestellungen nachgegangen werden: Von welchen Faktoren hängt die Überlebensfähigkeit thermophiler Campylobacter spp. auf Eiern ab? Inwieweit besteht auch die Möglichkeit eines Überlebens in Eiern, wozu bisher nur wenige, teilweise widersprüchliche Studienergebnisse existieren? Inwieweit kann eine mögliche Korrelation zwischen dem Verzehr von Eiern bzw. dem Umgang mit rohen Eiern und humanen Campylobacteriosen sowohl im Rahmen epidemiologischer als auch molekularbiologischer Studien festgestellt werden? Welche Möglichkeiten der Reduktion des Eintrags thermophiler Campylobacter spp. über die Lebensmittelkette "Ei" sind in praxi insbesondere in bäuerlichen Haltungssystemen umsetzbar?