Einzelprojekt

ÖGD-Projekt: Nutztiere als Sentinels für eine Risikobewertung alimentärer Infektionen mit dem Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis in Baden Württemberg

Förderkennzeichen: 01KI1810
Fördersumme: 115.201 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2021
Projektleitung: Dr. Jasmin Skuballa
Adresse: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe
Weißenburger Str. 3
76187 Karlsruhe

Die zoonotische Infektionskrankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann neben einer Übertragung via Zeckenstich auch über virushaltige Rohmilch von Schafen, Ziegen und Rindern zu Infektionen beim Menschen führen. Wiederkäuer bilden infolge einer Infektion mit FSME-Viren nach Zeckenstich in der Regel keine klinischen Symptome aus, entwickeln jedoch nach Serokonversion einen Antikörperspiegel, der über Monate oder Jahre detektierbar ist. Das Ziel der Studie ist die Datenerhebung zur Risikoabschätzung alimentärer FSME-Infektionen durch Untersuchung milchliefernder Wiederkäuer mit Weidehaltung als Sentinel-Tiere. Mittels serologischem Screening von Blutproben milchliefernder Wiederkäuer werden FSME-Naturherde in einer ersten Projektphase identifiziert. In der zweiten Phase schließt sich die serologische und molekularbiologische Untersuchung (ELISA, Real-time PCR) von Blut- und Milchproben einer Milchviehherde aus einem FSME-Naturherd an. Durch die gezielten Untersuchungen kann der Status und Verlauf von FSME-Infektionen sowie die Virus-Ausscheiderate über die Milch in dieser Herde charakterisiert werden. Zusätzliche Untersuchungen von Zecken aus dem umliegenden Gebiet dieser Herde erlauben eine bessere Charakterisierung des FSME-Naturherds durch Gewinnung weiterer FSME-Isolate. Die im Projekt gewonnenen Daten können helfen das Infektionsrisiko für den Menschen durch den Verzehr roher Milchprodukte besser abschätzen zu können.