Einzelprojekt

Phase I/II-Studie zur Meclofenamat/Temozolomid-Kombinationstherapie bei rezidiviertem, MGMT-Promotor-methyliertem Glioblastom

Förderkennzeichen: 01EN2008
Fördersumme: 1.848.079 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Ulrich Herrlinger
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Neurologie
Sigmund-Freud-Str. 25
53127 Bonn

Glioblastome sind die häufigsten und aggressivsten Hirntumoren. Wenn nach erster Behandlung der Tumor erneut wächst, besteht selbst in der Untergruppe mit günstigerem Verlauf (MGMT-Promotor-methyliertes Glioblastom) nur noch eine mittlere Überlebenszeit von einem Jahr. Daher werden dringend wirksamere Therapien gesucht. Im Labor konnten gezeigt werden, dass das schon lange als Schmerzmittel bekannte Medikament Meclofenamat die Tumorzellen von Patienten mit MGMT-Promotor-methyliertem Glioblastom deutlich empfindlicher für eine Therapie mit dem Chemotherapeutikum Temozolomid macht. Das Prinzip einer durch Meclofenamat verstärkten Temozolomidtherapie soll mit der MecMeth-Studie in eine erste klinische Anwendung gebracht werden. In einem ersten Studienteil (Phase I) wird die optimale Dosis für die Meclofenamat/Temozolomid-Kombinationstherapie bestimmt, indem zwei unterschiedliche Dosen von Meclofenamat mit einer festen Standarddosis von Temozolomid kombiniert werden. Für den ersten Studienteil ist auch geplant, 7 bis 10 Tage nach Beginn der Behandlung den Tumor so gut wie möglich zu entfernen. Im dabei gewonnen Tumormaterial wird nach der Konzentration des Meclofenamats im Tumor und nach von Meclofenamat ausgelösten Veränderungen im Tumor geschaut. Im zweiten Studienteil (Phase II) wird nach Hinweisen für eine erhöhte Wirksamkeit (d. h. Verlängerung der Zeit bis zum nächsten Tumorrezidiv und/oder Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit) der Kombinationstherapie im Vergleich zur Standardtherapie gesucht. Dazu wird eine Gruppe von 30 Patienten mit der Meclofenamat/Temozolomid-Kombination behandelt und eine andere gleich große Gruppe von 30 Patienten mit der Temozolomid-Standardtherapie behandelt. Wenn in der Phase II-Studie Hinweise für eine überlegene Wirkung der Kombinationstherapie gesehen werden, dann kann diese Kombinationstherapie nach weiteren Bestätigungsstudien den Weg in eine breite medizinische Anwendung finden.