Verbund

Plasfect - Medizinische Gas Plasmatechnologie gegen Antibiotika-resistente Bakterien auf Wunden

Das Plasfect Konsortium untersucht die Hypothese, ob die medizinische Gasplasmatechnologie ein neuartiges, effektives und sicheres Mittel ist, um die mikrobielle Kontamination von Wunden mit arzneimittelresistenten Bakterien zu reduzieren. Das Projekt besteht aus zwei Teilprojekten. Im ersten Teilprojekt werden verschiedene Gaskombinationen genutzt, um einen Atmosphärendruck-Plasmajet zu zünden und die Zusammensetzung der vom Plasma erzeugten Radikalwolke gezielt zu verändern. Ziel ist es, die optimale Zusammensetzung zu identifizieren, um eine maximale antimikrobielle Wirkung gegen antibiotikaresistente Keime zu erzielen. Am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald besteht bereits Expertise auf dem Gebiet der Untersuchung von Sicherheitsaspekten der Toxizität und Mutagenität medizinischer Gasplasma-Geräte, die in diesem Teilprojekt zur Bewertung der innovativen Plasmajet-Verfahren genutzt werden. Damit leistet das INP im Rahmen des Plasfect-Projektes einen nachhaltigen Beitrag zur sicheren Behandlung nicht heilender, kontaminierter Wunden mittels innovativer und rückstandsfreier Gasplasmatechnologieverfahren - ein Ansatz, der auch für weitere Anwendungen in der Human- und Veterinärmedizin geeignet sein kann.
Ziel des zweiten Teilprojektes ist es, die antimikrobielle Wirksamkeit von drei Plasmaansätzen gegen arzneimittelresistente Bakterien in chronischen Wunden des Menschen zu evaluieren. Als eines der wenigen Zentren in Europa, in denen experimentelle plasmamedizinische Forschung mit Patienten durchgeführt wird, können in Rostock die Umsetzung der Forschungsergebnisse des Projektpartners vom INP in die klinische Praxis (Patentierung, Publikation, Lizenzierung nach MPG) angeboten werden. Im Vorfeld ist zu prüfen, ob für jedes der Geräte in vitro eine Aktivität gegen antibiotikaresistente Bakterien nachgewiesen werden kann und ob alle Produktanforderungen hinsichtlich technischer und biologischer Sicherheitsprüfungen zur Gewährleistung des Personenschutzes gemäß Medizinproduktegesetz erfüllt sind. Anschließend sollen die Plasmaansätze in klinischen Pilotstudien direkt an Patienten getestet werden. Die Ergebnisse dieses klinischen Teilprojekts werden in Kombination mit den Erkenntnissen der Projektpartner von hoher translationaler Bedeutung sein. Positive Ergebnisse vorausgesetzt, wird dies eine rasche klinische Umsetzung ermöglichen, indem die Indikation der Plasmatechnologie auf Hautkrankheiten im Zusammenhang mit arzneimittelresistenten Bakterien erweitert wird.

Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, antimikrobielle Resistenzen in bilateralen Verbünden zu erforschen, Kompetenzen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit Fortschritte bei der Bekämpfung und dem Umgang mit resistenten Infektionen zu erzielen.

Die Förderung der französischen Partner erfolgt durch das Ministerium für Hochschulen, Forschung und Innovation der Französischen Republik (Ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI).

Teilprojekte

Untersuchung antimikrobieller Wirksamkeit und Zytotoxizitätstests

Förderkennzeichen: 01KI2135A
Gesamte Fördersumme: 311.507 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Dr. Sander Bekeschus
Adresse: Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.
Felix-Hausdorff-Str. 2
17489 Greifswald

Untersuchung antimikrobieller Wirksamkeit und Zytotoxizitätstests

Evaluierung der Wirksamkeit in menschlichen chronischen Wunden

Förderkennzeichen: 01KI2135B
Gesamte Fördersumme: 193.720 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Steffen Emmert
Adresse: Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
Strempelstr. 13
18057 Rostock

Evaluierung der Wirksamkeit in menschlichen chronischen Wunden