Einzelprojekt

ProDial - Patientenberichtete Ergebnisse, Biodaten und Prozessdaten zur Bewertung der Dialyse-Verträglichkeit

Förderkennzeichen: 01KU2006
Fördersumme: 214.633 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Girndt
Adresse: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Ernst-Grube-Str. 40
06120 Halle (Saale)

Das Endstadium der chronischen Niereninsuffizienz kann heute durch regelmäßige Nierenersatztherapie für viele Jahre überlebt werden. Die Mehrzahl der Betroffenen führt als Nierenersatztherapie die chronische Hämodialyse durch. Die Steuerung einer individuellen Dialysebehandlung erfolgt heute sehr grob unter Verwendung von technischen und Labormessdaten sowie Erfahrungswissen der behandelnden Ärzte. Entwicklungsbedarf besteht zum einen hinsichtlich der subjektiven Verträglichkeit der Behandlung als auch der Lebenserwartung der chronischen Dialysepatienten. Während der Dialyse kann grundsätzlich eine große Menge an technischen Messdaten der Dialysemaschinen in Echtzeit ausgeleitet werden. Sie werden bisher kaum zur individuellen Steuerung der Behandlung genutzt. Das Verbundprojekt "ProDial" zielt darauf ab, technische Behandlungsdaten aus den Dialysegeräten, Labordaten und patientenbezogene Informationen zu integrieren und für eine patientenindividuelle Dialysesteuerung nutzbar zu machen. Neu an diesem Projekt ist, dass sowohl das subjektive Empfindungen des Patienten als auch Daten zum Aktivitätsniveau des sympathischen Nervensystems, zur körperlichen Aktivität, zur Schlafqualität und zur Erholungszeit nach einer Dialysesitzung mittels tragbaren Sensoren erhoben und in die Analyse einbezogen werden. Im Projekt wird die Anwendung dieser Sensoren und Eingabegeräte erprobt und evaluiert und eine Datenstruktur geschaffen, die eine Echtzeit-Auswertung ermöglicht. Damit stehen die Daten zur individuellen Dialysesteuerung zur Verfügung, um eine Verbesserung der Verträglichkeit zu ermöglichen. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "ProDial" der Förderinitiative "ERA-PerMed". Der Verbund "ProDial" wird durch eine deutsche Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt fünf Projektpartner.