Einzelprojekt

Queer-EMH - Netzwerk und E-Mental Health

Förderkennzeichen: 01KG2212A
Fördersumme: 214.504 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: PD Dr. Rüdiger Zwerenz
Adresse: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Untere Zahlbacher Str. 8
55131 Mainz

Somatoforme, Angst- und depressive (SAD) Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Von den Betroffenen erhalten in Deutschland nur 10 bis 40 % eine erforderliche Behandlung. Der Mangel an adäquaten Behandlungen betrifft besonders häufig nicht-heterosexuelle, trans und nicht-binäre Menschen, eine schwer erreichbare Patientengruppe mit einem stark erhöhten Risiko für SAD-Störungen. E-Mental-Health-Interventionen bieten wirksame und effiziente Möglichkeiten, um Lücken in der Behandlung psychischer Störungen zu schließen. Ziel des Verbundprojektes Queer-EMH ist die gründliche Untersuchung des spezifischen Bedarfs an Prävention, Beratung und psychotherapeutischen Interventionen von nicht heterosexuellen, trans und nicht-binären Menschen mit SAD-Erkrankungen. Zudem soll in enger Zusammenarbeit mit Vertretenden der LGBTQI+ (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans, Queer, Intersexuell) -Community, Patientinnen und Patienten und qualifizierten Behandelnden geprüft werden, ob diese Bedürfnisse mit bestehenden evidenzbasierten E-Mental-Health-Interventionen adressiert werden können und wie diese gegebenenfalls für LGBTQI+-Personen angepasst werden können. Die Universitätsmedizin Mainz ist neben der Koordination des Gesamtprojekts und dem Aufbau eines LGBTQI+-Netzwerks insbesondere für die Prüfung der Passung bewährter Interventionen und der Entwicklung zielgruppenspezifischer Anpassungserfordernisse verantwortlich. Am Ende des Projekts wird eine randomisierte kontrollierte explorative klinische Studie zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von LGBTQI+-Patientinnen und -Patienten mit SAD-Störungen konzipiert sein, die im Anschluss in einer zweiten Förderphase umgesetzt werden kann. Das Verbund-Vorhaben wird im Rahmen der Förderinitiative "Klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung" gefördert. Es wird durch die Universitätsmedizin Mainz koordiniert und besteht aus insgesamt zwei Verbund- sowie sieben Projektpartnern.