Einzelprojekt

RAPID-COVID - Rezeption und Akzeptanz öffentlicher Informationen trotz Polarisierung: Der Schlüssel zum Erfolg gegen Covid-19

Förderkennzeichen: 01KI20539
Fördersumme: 269.095 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Thorsten Faas
Adresse: Freie Universität Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft
Ihnestr. 26
14195 Berlin

Mit RAPID-COVID sollen Einblicke in den Informationsstand der Bevölkerung rund um Covid-19 und darauf aufbauend in die Bereitschaft der Menschen gewonnen werden, politische, autoritative Entscheidungen im Kontext des Kampfes gegen Pandemie zu akzeptieren. Das Projekt befindet sich an der Schnittstelle von politischer Kommunikation, politischer Psychologie und politischer Kulturforschung. Es verknüpft Forschung zu Mediennutzung, Kampagneneffekten, Populismus und Protest, um zu verstehen und zu erklären, wie das Informationsumfeld mit individuellen Prädispositionen interagiert, um Reaktionsmuster auf die aktuelle Pandemie zu strukturieren. Ziel des Projektes ist, Einblicke in die kognitiven und emotionalen Prozesse zu gewinnen und darauf aufbauend Maßnahmen abzuleiten, die schnell gegen die Ausbreitung des Virus eingesetzt werden können. Folgende sechs Forschungsfragen werden verfolgt: 1) Erhalten Bürger und Bürgerinnen die nötigen und korrekten Informationen zur Covid-19-Pandemie? Fühlen sie sich tatsächlich gut informiert? 2) Gibt es (normativ problematische) Unterschiede im Informationsstand zwischen verschiedenen Segmenten der Bevölkerung? Was kann man ggf. dagegen tun? 3) Wie verarbeiten Bürger die Informationen, die sie erhalten? Gründlich? Oder heuristisch? Welche Merkmale des Senders, Empfängers, der Nachricht oder des Kontexts sind dabei entscheidend? 4) Wie weit verbreitet sind Unzufriedenheits- und Verdrossenheitsgefühle bezüglich Covid-19 und der damit verbundenen Einschränkungen? Wie verändern sie sich über die Zeit? 5) Was sind die Gründe für diese Unzufriedenheits- und Verdrossenheitsgefühle? 6) Unter welchen Umständen führen sie dazu, dass Maßnahmen nicht befolgt werden? Untersucht werden sowohl die Verteilung von Informationen als auch deren kausale Dynamik. Daher ist eine dreiwellige Panelbefragung geplant, die durch Umfrageexperimente und parallele Kontrollquerschnitte angereichert wird.