Teilprojekt eines Verbundes

Standort Dresden

Förderkennzeichen: 01KG2325B
Fördersumme: 104.594 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2024
Projektleitung: Dr. Karen Voigt
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Trotz einer bekannten Übertherapie wird einer eigenen Befragung zufolge von Hausärzten Levothyroxin (LTX) in der Regel nicht abgesetzt. Es besteht zwar eine gewisse Bereitschaft, in begründeten Fällen LTX auszuschleichen und dann abzusetzen, jedoch gibt es auch Befürchtungen, die bisher stabile klinische Situation könnte sich unter Absetzen von LTX für den Patienten verschlechtern. Zudem sind bisher keine randomisierten kontrollierten Studien publiziert, die einen patientenseitigen Nutzen des Absetzens von LTX nachweisen. Diese Forschungslücke soll geschlossen werden und eine klinische LTX-Absetzstudie durchgeführt werden. Dafür wird in der Konzeptionsphase eine Methodik zum kontrollierten Absetzen von LTX zusammen mit Patienten, Hausärzten und anderen versorgungsrelevanten Berufsgruppen entwickelt. Dies soll die Akzeptanz eines Absetzversuches, aber auch die Motivation für eine Studienbeteiligung an der geplanten klinischen LTX-Absetzstudie erhöhen. Das Verbundvorhaben wird vom Institut für Allgemeinmedizin in Leipzig koordiniert. Der Verbundpartner ist der Bereich für Allgemeinmedizin der TU Dresden. Die Teilvorhaben in Leipzig und Dresden verfolgen das gleiche Ziel und arbeiten in engem Austausch. An beiden Standorten werden zeitlich parallel Hausärzte und deren Patientinnen und Patienten für das Vorhaben rekrutiert. In Fokusgruppen und Workshops werden gemeinsam die Möglichkeiten einer besseren Akzeptanz, aber auch Hinderungsgründe für ein kontrolliertes Absetzen von LTX exploriert. Zentrales Ziel ist die Exploration patientenrelevanter Outcomes für die klinische Interventionsstudie. Zudem werden weitere Stakeholder (ggf. mitversorgende Facharztgruppen, Pharmazeuten) zu ihren Perspektiven mittels Telefoninterviews befragt. Das übergeordnete Ziel beider Standorte liegt in der partizipativen Entwicklung des Studiendesigns für eine klinische LTX-Absetzstudie.