Teilprojekt eines Verbundes

Standort Technische Universität München

Förderkennzeichen: 01KD2206C
Fördersumme: 621.737 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Wilko Weichert
Adresse: Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für Pathologie
Trogerstr. 18
81675 München

In den Forschungsgruppen der TU München werden im Kontext des SATURN3-Konsortiums Bioprobensammlungen von Patienten, die an Bauchspeicheldrüsen- oder Dickdarmkrebs leiden, unter Behandlung in zeitlicher und räumlicher Auflösung generiert. Die Biomaterialentnahme erfolgt von Erstdiagnose über das Vorschreiten der Erkrankung und in einigen Fällen bis zum Tod der Patienten. Da eine verlässliche molekulare Analyse von Gewebeproben maßgeblich von hoher Expertise in der Probengenerierung, -handhabung und -aufbereitung abhängt, werden Standardprozeduren für die Gewebsvorbereitung für Hochdurchsatzeinzelzellanalytik erarbeitet und konsortiumsweit zur Anwendung gebracht. Zusätzlich wird ein schon etabliertes bildgestütztes postmortales Multiorgan-Biopsieprogramm für verstorbene Patienten mit Bauchspeicheldrüsen- und Dickdarmkrebs etabliert. Das aufgearbeitete Material wird auch vielen weiteren SATURN3-Gruppen für tiefgreifende molekulare Einzelzellanalysen zur Verfügung gestellt, gemeinsam wird somit eine einzigartige räumlich-zeitliche Charakterisierung der Tumorentwicklung unter Therapie in diesen Krebsformen möglich. Die tiefgehenden und computergestützt ausgewerteten sowie mechanistisch in Modellsystemen überprüften biologischen Daten und Erkenntnisse werden sodann von Gruppen der TU München in diagnostische Tests übertragen, die auch in der Routine angewendet werden können. Durch neue Gewebe- und Blutprobenanalysen unter Anwendung modernster molekularer Technologien und computergestützter Methoden inklusive Künstlicher Intelligenz wird hierdurch eine bessere Vorhersage von Therapieansprechen, dem Vorhandensein minimaler Resterkrankung und früher/später Tumorrekurrenz auf der Basis von Heterogenitätsbiomarkern im klinischen Alltag möglich. Als Konsequenz können Patienten eine im Individualfall wirksamere, auf ihren Tumor optimal abgestimmte Therapie erhalten.