Fördermaßnahme

Transferorientierte Versorgungsforschung

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2017
Förderzeitraum: 2019 - 2024
Gesamte Fördersumme: bis zu 3,9 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: Ein Verbund und ein Einzelvorhaben mit BMBF Förderung, insgesamt 10 Zuwendungen

1. Ziele des Förderschwerpunkts

Die Digitalisierung von Dienstleistungen und Produktion führt zunehmend zu massiven Veränderungen in unserer Arbeitswelt. Dies stellt auch die Verantwortlichen für die Rehabilitation von Erwerbstätigen vor die Herausforderung, medizinische und organisatorische Verbesserungen schnellstmöglich für die Versicherten verfügbar zu machen und die Kosten dabei in Grenzen zu halten. Mit dem Förderinstrument „Transferorientierte Versorgungsforschung“ werden Vorhaben in der Rehabilitationsforschung unterstützt, die über ein hohes Potential zur Überführung in die Versorgungspraxis aufweisen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) führt diese Fördermaßnahme gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung (DRV Bund) durch.

2. Stand der Fördermaßnahme

Gefördert werden insgesamt fünf Vorhaben, die die Rehabilitationspraxis konkret weiterentwickeln und auf die Praxis übertragbar sind. Zwei Vorhaben werden vom BMBF, drei Vorhaben werden von der DRV gefördert. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf Studien, die die Wirksamkeit einer Intervention auf die Gesundheit der Erwerbstätigen untersuchen. Nach Abschluss der Studien kann für Maßnahmen, die sich als wirksam erwiesen haben, eine weitere Förderung für den wissenschaftlich begleiteten Transfer in den Versorgungsalltag beantragt werden.

Einzelprojekte

RehaCAT+: Effektivität und Kosten-Effektivität eines Web-basierten Routineassessments für Depression und Angst

Förderkennzeichen: 01GX1901
Gesamte Fördersumme: 1.651.783 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Harald Baumeister
Adresse: Universität Ulm, Fakultät Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie, Institut für Psychologie und Pädagogik, Abt. Klinische Psychologie und Psychotherapie
Albert-Einstein-Allee 47
89081 Ulm

RehaCAT+: Effektivität und Kosten-Effektivität eines Web-basierten Routineassessments für Depression und Angst

Das Projekt zielt auf die Wirksamkeits- und Kosten-Effektivitätsüberprüfung von RehaCAT+, einem um Handlungsempfehlungen und Dokumentationshilfen erweiterten Web-basierten Diagnostiktestsystems im Vergleich zur (erweiterten) Standarddiagnostik bestehend aus einem Computer-basierten, psychosozialen Routineassessmentsystem (RehaCAT, https://rehacat.de) ohne systemhinterlegte, individualisierte Empfehlungen. Das Projekt erfolgt beispielhaft in zwei der häufigsten Indikationsgebiete der somatischen Rehabilitation, der orthopädischen und der kardiologischen Rehabilitation. Die Handlungsempfehlungen werden im Rahmen dieses Projektes für die Assessmentbereiche Depression und Angst umgesetzt, für die umfassende Handlungsrichtlinien sowohl im Allgemeinen als auch für die Rehabilitation im Spezifischen bestehen. Aufgrund bestehender, begrenzt unmittelbar veränderbarer Rahmenbedingungen (zeitliche und personelle Begrenzungen; Abrechnungsziffern; Routinen) gehen wir davon aus, dass RehaCAT+ vor allem einen messbaren Effekt auf die post-stationäre Phase der Rehabilitation sowie die Dokumentation haben wird. Wahrgenommene Veränderungen sowie bestehender Veränderungsbedarf während der Rehabilitation auf der Mikro- (Patienten- und Mitarbeiterbezogene Aspekte), Meso- (organisationsbezogene Aspekte) und Makroebene (Systembedingte Vorgaben und Rahmenbedingungen) werden im Rahmen einer qualitativen Begleitevaluation untersucht. Zentrale Hypothese ist, dass RehaCAT+ die Depressivität (primärer Outcome) und weitere psycho-soziale Outcomes wie Angst mittelfristig verbessert und sich diese Verbesserung auch durch eine verbesserte Evidenzbasierung der Nachsorge- und post-rehabilitativen Handlungsempfehlungen aufzeigen lässt.