Einzelprojekt

Untersuchung der kombinierten Effekte von Oxytocin und Naltrexon auf alkohol- und stress-induziertes Alkoholcraving bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit

Förderkennzeichen: 01KG2025
Fördersumme: 536.959 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Dr. Patrick Bach
Adresse: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
J 5
68159 Mannheim

Die Abhängigkeit von Alkohol ist eine chronische Erkrankung, die durch verheerende wirtschaftliche und soziale Folgen gekennzeichnet ist. Das Verlangen Alkohol zu trinken ist ein Hauptsymptom der Alkoholabhängigkeit, welches mit einem hohen Leidensdruck und einem hohen Rückfallrisiko assoziiert ist. Dieses Symptom ist mit aktuell verfügbaren Medikamenten nur unzureichend behandelbar. Immer noch kommt es bei einem Großteil der Patienten zu Rückfällen. Eine besonders vielversprechende neue Substanz zur Reduktion des Alkoholverlangens und zur Ergänzung bestehender Therapien stellt Oxytocin dar. Die positiven Effekte auf Alkoholverlangen und synergistische Wirkungen mit etablierten Medikamenten (Naltrexon) konnten in ersten präklinischen und klinischen Pilotstudien nachgewiesen werden. Das Vorhaben hat deshalb zum Ziel das Potenzial der Kombinationsbehandlung mit Oxytocin und Naltrexon zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten zu testen. Dazu werden N=62 Patienten mit einer Alkoholabhängigkeit im Rahmen einer randomisierten doppelblinden klinischen Arzneimittelstudie mit zwei Behandlungsarmen untersucht und die Effekte von Oxytocin in Kombination mit Naltrexon auf das Alkoholverlangen gegen die Effekte von Naltrexon und Placebo getestet. Primäres Ziel des Vorhabens ist dabei die Untersuchung der Effekte der kombinierten Behandlung mit Oxytocin und Naltrexon auf die Ausprägung des Alkoholverlangens als Kernsymptom der Alkoholabhängigkeit mit hoher Relevanz für den Behandlungserfolg. Sekundäre Ziele des Vorhabens sind die Ermittlung des Sicherheitsprofils und der Wirkdauer der kombinierten Anwendung von Naltrexon und Oxytocin sowie die Untersuchung der Effekte der Kombination beider Substanzen auf neurobiologische (u. a. funktionelle Gehirnaktivierung) und physiologische Korrelate des subjektiven Alkoholverlangens, die eine enge Assoziation mit dem individuellen Rückfallrisiko und Alkoholkonsum zeigen.

Die explorative Studie ist im Register „ClinicalTrials.gov“ unter der Registernummer NCT05093296 registriert.