Einzelprojekt

Vergleichende Wirksamkeit von manueller Therapie, pharmakologischer Behandlung, Bewegungstherapie und Bildung bei Nackenschmerzen

Förderkennzeichen: 01KG2310
Fördersumme: 236.780 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Susan Armijo-Olivo
Adresse: Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Caprivistr. 30 A
49076 Osnabrück

Nackenschmerz (NP) ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem. Nacken- und Rückenschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten Ursachen für Behinderungen. Konservative Interventionen wie Bewegungstherapie, manuelle Therapie und Medikamente zählen zur Standardversorgung für NP. Es ist jedoch unklar, welche Behandlung bzw. Kombination von Behandlungen die wirkungsvollste darstellt. Die meisten Evidenzen hinsichtlich des Nutzens der genannten Therapien basieren auf einem Vergleich mit Placebo- oder Kontrollbehandlungen. In der Praxis jedoch müssen Klinikerinnen und Kliniker im Direktvergleich abwägen, welche der Therapien die optimale Patientenversorgung darstellt. Es gibt nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen, in denen diese Therapien direkt miteinander verglichen werden, was klinische Entscheidungen deutlich erschwert. Eine neue statistische Methode (Network meta-analysis, NMA) kann Interventionen miteinander vergleichen, obgleich es keine oder nur wenige Studien mit direktem Vergleich gibt. Für den Nachweis, welche Behandlung oder deren Kombination bei NP am wirksamsten ist, ist eine NMA essentiell. In keiner der bis dato veröffentlichten Übersichtsarbeiten oder Netzwerk-Metaanalysen wurden die am häufigsten eingesetzten konservativen Behandlungen bei NP in einer Gesamtanalyse miteinander verglichen. Dies stellt eine große Evidenzlücke dar. In der nun geplanten Studie soll mithilfe von NMA eine Einstufung von gängigen Behandlungsansätzen hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit bei NP erstellt werden. Zudem soll herausgefunden werden, welche Patientinnen und Patienten am wahrscheinlichsten von einer bestimmten Behandlung profitieren. Hierfür wird die bestverfügbare Studienlage im Kontext von NP einbezogen. Als primäre Zielvariablen werden Schmerz und die körperliche Funktionsfähigkeit untersucht. Die Ergebnisse der Analyse werden helfen, klinische Entscheidungen zu optimieren und die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit NP zu verbessern.