Verbund

Wiederherstellung der endothelialen Barrierefunktion durch Adrecizumab zur Behandlung von lebensbedrohlichem Organversagen (RESCUE)

Adrecizumab (HAM8101), ein monoklonaler Antikörper, wird derzeit zur Behandlung der Störung der Endothelfunktion bei septischem Schock, der als lebensbedrohliche Komplikation bei Infektionskrankheiten entstehen kann, entwickelt. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass Adrenomedullin, das Zielmolekül des Antikörpers, auch beim Krankheitsverlauf von Covid‑19 eine entscheidende Rolle spielt. Hier kommt es als Folge der SARS-CoV-2-Infektion ebenfalls zu einer Dysregulation der endothelialen Barriere, d.h. der innersten Zellschicht der Blutgefäße, die sowohl die Lungenfunktion als auch andere Organe gravierend beeinträchtigt. Somit weisen die Krankheitsverläufe bei Covid-19 und Sepsis/ septischem Schock ein gemeinsames Merkmal auf.

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wurde Adrecizumab kürzlich bei acht kritisch kranken Covid-19-Patientinnen und Patienten im Rahmen von Heilversuchen eingesetzt. Sieben Patientinnen und Patienten überlebten den Beobachtungszeitraum von bis zu 27 Tagen mit einer deutlichen Verbesserung der Organfunktionen. Auf der Grundlage dieser vorläufigen Ergebnisse soll nun die Wirksamkeit von Adrecizumab in einer Phase-IIb-Studie bei stationären Patientinnen und Patienten geprüft werden, die an einer mittelschweren bis schweren Ausprägung von Covid-19 leiden. Durch die Wiederherstellung der Gefäßintegrität mit Adrecizumab soll eine rasche Verbesserung der Organfunktion erreicht werden, um schwerste Krankheitsverläufe mit künstlicher Beatmung zu vermeiden und die Sterblichkeit zu senken. Damit hat Adrecizumab das Potenzial, im Rahmen der Corona-Pandemie die Krankheitslast zu reduzieren, Leben zu retten und zu einer Entlastung des Gesundheitssystems beizutragen. Das Forschungsvorhaben trägt somit dazu bei, die Wirkstoffforschung im Bereich der durch SARS-CoV-2-verursachten Erkrankung Covid-19 zu stärken und die klinische Entwicklung neuer Medikamente zu fördern.

Teilprojekte

Abgeschlossen

AGNES-19 Studie

Förderkennzeichen: 16LW0003
Gesamte Fördersumme: 4.063.270 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Dr. Dr. Mahir Karakas
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20251 Hamburg

AGNES-19 Studie

Abgeschlossen

Initiierung und Gesamtkoordination

Förderkennzeichen: 16LW0002K
Gesamte Fördersumme: 1.097.703 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2023
Projektleitung: Dr. Melanie Pars
Adresse: AdrenoMed AG
Neuendorfstr. 15 a
16761 Hennigsdorf

Initiierung und Gesamtkoordination