Professorin Dr. Bartha Maria Knoppers (PhD), Medizinrechtlerin (CA)

Bartha Knoppers leitet das Zentrum für Genomik und Politik an der McGill University im kanadischen Montreal. Sie untersucht sozioethische und rechtliche Normen, die die Förderung, die Prävention und den Schutz der menschlichen Gesundheit beeinflussen.

Porträt Professorin Bartha Maria Knoppers

Professorin Dr. Bartha Maria Knoppers

McGill University

Bartha Knoppers hat den kanadischen Forschungslehrstuhl für Recht und Medizin, war Mitglied der Royal Commission on Reproductive Technologies und wurde 2021 mit dem Canadian Bioethics Society Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Ihre Forschung an der Schnittstelle von Recht, Medizin und Politik umfasst ein breites Spektrum von Gesundheitsthemen wie Tissue Engineering, Präzisionsonkologie, Biomarker, künstliche Intelligenz, die Nutzung medizinischer Daten und die Behandlung mit Stammzellen. Sie war Mitglied der „International Commission on the Clinical Use of Human Germline Genome Editing (2020)”. Prof. Knoppers hat an der Arbeit der UNESCO (1987) und der OECD (2017) teilgenommen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen und war und ist Vorsitzende zahlreicher Ethikausschüsse und internationaler Gremien wie dem „Regulatory and Ethics Workstream der Global Alliance for Genomics and Health”.
Weitere Informationen: https://www.genomicsandpolicy.org/en/team-member/no9  


Abstract

International vergleichende Rechtsperspektiven auf die Forschung an humanen Embryonen 

Die Forschung an menschlichen Embryonen ist in verschiedenen Rechtssystemen unterschiedlich geregelt, was vor allem auf unterschiedliche historische, soziale und politische Einflüsse zurückzuführen ist. Diese Unterschiede in der rechtlichen Regelung der Forschung an menschlichen Embryonen wirken sich sowohl auf ihre Zulässigkeit als auch auf die damit verbundenen Sanktionen aus.

In diesem Vortrag wird die Vielfalt der rechtlichen Ansätze und Verwaltungsstrukturen auf internationaler, regionaler und nationaler Ebene analysiert. Gibt es ein Modellgesetz oder einen Ansatz, der die Achtung des menschlichen Embryos gewährleistet und gleichzeitig die Menschenrechte der Bürger schützt? Gesetze, die die Verwendung von Embryonen in der Wissenschaft regeln, können sich auf das Entwicklungsstadium des Embryos stützen oder einfach eine zeitliche Begrenzung oder ein allgemeines Verbot ohne Rücksicht auf die Entwicklung oder das wissenschaftliche Verständnis auferlegen. Auch andere Mechanismen wie Finanzierungsbeschränkungen oder strafrechtliche Sanktionen können zum Einsatz kommen. Wie kann die künftige Regelung der Forschung an menschlichen Embryonen in Deutschland durch internationale "Erkenntnisse" beeinflusst werden?
​(Übersetzung aus dem Englischen)