Teilprojekt eines Verbundes

Beteiligung an den Arbeitspaketen Vorbereitung und Evaluation

Förderkennzeichen: 01GX1902C
Fördersumme: 51.194 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Yesim Erim
Adresse: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum, Psychosomatische und Psychotherapeutische Abteilung
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen

Der Beitrag des Standortes Erlangen zum Gesamtprojekt besteht aus folgenden Hauptpunkten: 1) Beitrag zum Manual; 2) Schulungen; 3) Supervisionen und Messinstrumente und Infomaterialien in Sprachen der größten ethnischen Gruppen; 4) Auswertung migrationsbezogener wissenschaftlicher Fragestellungen. Bei der Schulung der Psychotherapeuten wird ein Modul "Kulturspezifisches Vorgehen in der Behandlung" genutzt. Ein kultursensitives Vorgehen wird folgendermaßen etabliert: 1) Der Migrationshintergrund wird mit dem in 2005 mit dem Mikrozensusgesetz eingeführten Konzept bestimmt sowie freiwillige vs. unfreiwillige Migration und (früherer) Flüchtlingsstatus der Betroffenen erfasst. 2) Bei Studienteilnehmern mit Migrationshintergrund werden zum einen postmigratorische Belastungen, also Belastungen in der Aufnahmegesellschaft, wie beispielsweise Ausgrenzung aufgrund des Aussehens, mit der Barcelona Immigration Stress Scale erfasst. Zum anderen werden die kulturelle Anpassung und die kulturspezifischen Einstellungen der Migranten bestehend aus der Orientierung an der Herkunftskultur (z. B. spezifische Geschlechterrollen) und der Orientierung an der Ankunftskultur (z. B. Lernen der deutschen Sprache und Übernahme deutscher Traditionen) mit der Frankfurter Akkulturationsskala erhoben. Dabei werden relevante Faktoren der biographischen- und der Migrationsanamnese, subjektive Wertigkeit der Arbeit in Bezug auf den Migrationshintergrund und wahrgenommene Diskriminierungen erfasst. Alle Messinstrumente werden in kultursensitiver Validierung in Sprachen der größten ethnischen Gruppen vorgelegt sowie Informationsmaterialien und Flyer werden schriftlich und im Internet in unterschiedlichen Sprachen (Türkisch, Polnisch, Russisch, Arabisch) zur Verfügung gestellt. 3) In der Schulung der Psychotherapeuten werden diese Aspekte in dem Modul "Kulturspezifisches Vorgehen in der Behandlung" vermittelt. Ferner werden migrationsbezogene Fragestellungen ausgewertet.