Teilprojekt eines Verbundes

Bildgebung und Biomarker als Indikatoren für ein Ansprechen auf Ketamin bei therapieresistenter Depression

Förderkennzeichen: 01EW2010A
Fördersumme: 149.640 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Walter
Adresse: Universitätsklinikum Jena, Klinik für Psychiatrie
Philosophenweg 3
07743 Jena

Major Depression ist eine weit verbreitete psychische Störung, die das tägliche Leben der Betroffenen stark beeinträchtigt. Viele Patienten bessern sich unter konventioneller Behandlung nicht. Für diese therapieresistenten Patienten wurde kürzlich ein neues Medikament zugelassen. Spravato, ein Nasenspray mit Esketamin, hat eine kurzzeitige antidepressive Wirkung und ermöglicht es schwer depressiven Patienten, eine Therapie mit Antidepressiva zu beginnen. Der individuelle Nutzen jedes Patienten bleibt jedoch unklar. Dies liegt daran, dass trotz der hohen Rate von therapieresistenten Patienten, bei denen eine Besserung ihrer Symptome zu verzeichnen ist, eine erhebliche Anzahl von 30-50% dieser Patienten nicht auf die Behandlung mit Ketamin anspricht. Ketamin ist mit relevanten Nebenwirkungen wie erhöhtem Blutdruck oder vorübergehenden psychotischen Symptomen verbunden. Bei Patienten mit starker Depression, bei denen aber ein hohes Risiko für Nebenwirkungen besteht, kann die Entscheidung über die Behandlung daher wesentlich von der individuellen Chance von Ketamin zu profitieren abhängen. Daher wäre ein Marker, der anzeigt, wer auf die Behandlung mit Ketamin anspricht, vorteilhaft. Es sollen Blutbiomarker validiert werden, die mit Depressionen beim Menschen in Verbindung gebracht wurden, diese mit Gehirnbiomarkern korreliert werden, die über Bildgebungsverfahren des Gehirns erfasst wurden, und die zugrunde liegenden mechanistischen und molekularen Signalwege in einem Tiermodell für Depressionen untersucht werden.