Förderkennzeichen: | 01GP2216B |
Fördersumme: | 233.246 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Stefan Teipel |
Adresse: |
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft- Standort Rostock/Greifswald Gehlsheimer Str. 20 18147 Rostock |
Auf künstlicher Intelligenz (KI) basierte Ansätze finden zunehmend Einsatz in der Neuropsychiatrie. Die Grundlagen der mithilfe dieser Systeme erzielten Ergebnisse sind hierbei oft nicht mehr nachvollziehbar. Diese Undurchsichtigkeit KI-basierter Ansätze wirft grundlegende theoretische, ethische und soziale Fragen für die neuropsychiatrische Forschung und Praxis auf: Wie verändert sie unser Verständnis der Psychiatrie und neuropsychiatrischer Erkrankungen? Welche Auswirkungen hat sie auf die Rolle von Ärzten, die Identität von Patienten das Verhältnis zwischen beiden? Ziel des interdisziplinären TESIComP Verbundprojekts ist die empirische Identifikation, Bewertung und Beurteilung der Implikationen und Konsequenzen der komputationalen Psychiatrie auf den Ebenen der neuropsychiatrischen Forschung und der klinischen Praxis. Der Fokus liegt auf zwei Anwendungsfeldern: Alzheimer-Krankheit und depressive Störungen. Das Vorhaben (TP 2) untersucht ein digitales Expertensystem für Demenz mit Patienten und in einer Expertenbefragung. Hierfür wird in einer ersten Phase durch Literaturanalysen, fünf Interviews mit Experten aus der Forschung und Praxis im Bereich dementieller Erkrankungen sowie durch Fokusgruppen eine Übersicht des Forschungsstands erarbeitet. In der anschließenden explorativen Projektphase werden qualitative Interviews mit Forschenden sowie mit klinisch arbeitenden Personen und Patienten im Bereich dementieller Erkrankungen geführt und Beobachtungen von KI-Arzt-Patienten Interaktionen durchgeführt, um potenzielle Auswirkungen des Einsatzes KI-gestützter Ansätze zu untersuchen. Die dritte Phase ist der wissenschaftstheoretischen und ethischen Reflexion der empirischen Ergebnisse der jeweiligen Teilprojekte gewidmet und schließt ein Delphi-Verfahren mit führenden Experten und Expertinnen ein. Die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht und fließen in empirisch informierte ethische Empfehlungen ein.