Teilprojekt eines Verbundes

Entdeckung, Verifizierung und Validierung eines Biomarker-Profils für Depressionen

Förderkennzeichen: 01EW2008
Fördersumme: 320.238 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Markus Otto
Adresse: Universität Ulm, Universitätsklinikum, Klinik für Neurologie
Oberer Eselsberg 45
89081 Ulm

Die Depression (Major Depressive Disorder, MDD) ist mit einer Lebenszeitprävalenz von 10% die häufigste Ursache für globale Arbeitsunfähigkeit. Zurzeit gibt es kein MDD-Biomarkerprofil für Hirngewebe, Liquor oder Blutplasma. Ziel dieses Projekts ist es, ein Biomarkerprofil für MDD zu identifizieren. Es wird eine iterative Strategie zur Identifikation, Verifizierung und Validierung von Biomarkerprofilen angewendet. Um ein Biomarkerprofil zu identifizieren, werden proteomische Analysen mit CSF, CSF-extrazelluläre Vesikel (CSF-EVs) und postmortalem limbischen Hirngewebe von MDD- und Kontrollpatienten durchgeführt. Analog wird murines limbisches Hirngewebe von chronischem sozialen Stress (CSS) und Kontrollmäusen analysiert. Das CSF/CSF-EV-Biomarkerprofil wird in einer unabhängigen, größeren Kohorte von MDD-Patienten untersucht. Die proteomischen Befunde werden in humanen Gehirnproben auf mRNA-Ebene (Transkriptomik) und epigenetische (genomweite Methylierung & miRNome) untersucht. Im limbischen Gehirn von CSS / Kontrollmäusen wird die RNA der identifizierten Proteine in einen bestimmten Zelltyp untersucht (Transkriptoms und des miRNoms). Vor und während der Behandlung mit Antidepressiva werden Blutplasma-EVs von MDD-Patienten entnommen und Proteomik angewendet. CSS / Kontrollmäusen wird ein Antidepressivum oder Vehikel gegeben und Plasma-EVs und limbisches Hirngewebe werden für die Proteomik gesammelt. Die Daten aller Arbeitspakete werden mithilfe von detaillierten Bioinformatik-Pathway-Analysen untersucht. Durch die Einbeziehung der biologischen Ressourcen des Konsortiums und verschiedener methodischer Ansätze wird die Erstellung des diagnostischen, prognostischen und Therapie-sensitiven MDD-Biomarkerprofils ermöglicht.