Verbund

IN-CHILDPain - Internationales Netzwerk zur Erforschung chronischer Schmerzen bei Kindern

Chronische Schmerzen stellen weltweit eine enorme Belastung für Betroffene und das gesamte Gesundheitssystem dar. Um die zugrunde liegenden Mechanismen der Erkrankung zu verstehen und um Diagnose und Therapie zielgenau zu verbessern, müssen Expertinnen und Experten aus Grundlagenforschung und Klinik sowie Patientinnen und Patienten eng zusammenarbeiten. Dem Forschungserfolg stehen jedoch häufig die Fragmentierung der Forschungslandschaft und mangelnde Harmonisierung von Daten und experimentellen Methoden entgegen. Um dem entgegenzuwirken sollen mit dieser Maßnahme Synergien geschaffen, harmonierende Konzepte entwickelt und übergreifende Netzwerke aufgebaut werden.

Im Verbund IN-CHILDPain sollen spezifische Forschungslücken zum Thema chronische Schmerzen bei Kindern identifiziert werden. Dazu sollen Ergebnisse aus klinischen Studien umfassend analysiert und die wichtigsten Behandlungserfolge aus Patientensicht identifiziert werden. Darüber hinaus sollen eine Leitlinie und Studienprotokolle sowie ein internationales Register für Kinder mit chronischen Schmerzen und die Verfügbarkeit verschiedener Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden.

Der Verbund IN-CHILDPain ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst 20 Kooperationspartner aus 15 verschiedenen Ländern. Durch die geplanten Netzwerktreffen und die enge Zusammenarbeit wird es zu einer hohen internationalen Vernetzung zwischen den Kooperationspartnern und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster kommen.

Teilprojekte

Internationales Netzwerk zur Erforschung chronischer Schmerzen bei Kindern

Förderkennzeichen: 01EW2311
Gesamte Fördersumme: 58.560 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2024
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn
Adresse: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Universitätsklinikum, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie
Albert-Schweitzer-Campus 1
48149 Münster

Internationales Netzwerk zur Erforschung chronischer Schmerzen bei Kindern

Chronische Schmerzen bei Kindern sind ein häufiges, aber unterschätztes Problem, das die Lebensqualität stark beeinträchtigt. Während es für Erwachsene evidenzbasierte Behandlungsempfehlungen gibt, sind die Möglichkeiten für Kinder begrenzt. Dies liegt auch daran, dass chronische Schmerzen vielfältige Ursachen haben und zugrundeliegende Mechanismen und Einflussfaktoren bei Kindern nur lückenhaft erforscht sind. Ein Grund dafür ist die uneinheitliche Erfassung (chronischer) Schmerzen bei Kindern, was vor allem an einem Mangel an zufriedenstellenden Messmethoden liegt. Diese Uneinheitlichkeit erschwert die Vergleichbarkeit von Studien und damit die Zusammenfassung verschiedener Daten über Ausmaß und Auswirkungen von chronischen Schmerzen bei Kindern, sowie die Bewertung der Effektivität von Interventionen in Prävention und Behandlung. IN-CHILDPain wird dieses Problem gezielt angehen, indem in multiprofessioneller, internationaler Zusammenarbeit Empfehlungen zur einheitlichen und sinnvollen Erfassung chronischer Schmerzen bei Kindern und welche Bereiche des Krankheitserlebens über die Schmerzintensität hinaus dafür relevant sind, erarbeitet werden. Dazu werden zunächst Studienprotokolle veröffentlichter Studien ausgewertet. Auf dieser Basis werden innerhalb einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Klinikerinnen und Klinikern, Patientinnen und Patienten und Gesundheitsexpertinnen sowie -Experten, Empfehlungen (im Rahmen eines sogenannten Konsensprozesses) für einen minimal klinisch relevanten Kerndatensatz entwickelt. Zudem ist die Erstellung einer Datenbank und von Forschungsprotokollen, um Behandlungsmöglichkeiten zu untersuchen geplant, um die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit verschiedener Behandlungsmöglichkeiten international zu erfassen und deren Effekt zu vergleichen. Die Vergleichbarkeit von Studienergebnissen hilft dabei, chronische Schmerzen bei Kindern besser zu verstehen, Therapieempfehlungen sicherer zu belegen und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.