Fördermaßnahme

Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2021
Förderzeitraum: 2022 - 2027
Gesamte Fördersumme: bis zu 3,4 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 1 Verbund, 1 Einzelvorhaben

1. Ziel des Förderschwerpunkts

Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation - WHO) beschreibt den Klimawandel als die größte Bedrohung der globalen Gesundheit im 21. Jahrhundert und verweist auf die zunehmenden direkten und indirekten Gesundheitsschädigungen. Globale Umweltveränderungen und insbesondere der Klimawandel haben weitreichende Folgen für die Gesundheit des Menschen, der Tierwelt und der Natur insgesamt. Umweltverschmutzung und nicht-nachhaltige Umweltnutzung führen weltweit zu vermeidbaren Krankheits- und Todesfällen. Zusätzlich ist das Ernährungssystem eine wesentliche Triebkraft für globale Umweltveränderungen, die ihrerseits die Gesundheit beeinflussen. Im gegenwärtigen, vom Einfluss des Menschen geprägten Zeitalter werden daher zunehmend planetare Grenzen sichtbar und die natürlichen Lebensgrundlagen sind in Gefahr.

Die Fördermaßnahme zielt daher darauf ab, internationale Gemeingüter wie Klima, Umwelt und Gesundheit in ihren Zusammenhängen besser zu verstehen, um geeignete wissensbasierte Schutz-, Anpassungs- und Vorsorgemaßnahmen zu entwickeln. Durch einen interdisziplinären Ansatz der geförderten Vorhaben soll die Gesundheit des Menschen geschützt und negative Auswirkungen von Umwelt- und Klimaveränderungen auf die Gesundheit begrenzt werden. Außerdem soll mit der Fördermaßnahme ein neuer, interdisziplinärer Forschungsbereich geschaffen werden, der dazu langfristig beiträgt, den Zusammenhang zwischen Klima, Umwelt und Gesundheit besser zu verstehen.

2. Stand der Fördermaßnahme

Mit der Fördermaßnahme „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit“ fördert das BMBF seit 2022 im Bereich Gesundheitsforschung einen Verbund und ein Einzelvorhaben bis 2027. Zehn weitere Nachwuchsgruppen zu dieser Fördermaßnahmen sind auf der Internetseite „Forschung für Nachhaltigkeit“ zu finden (Forschung für Nachhaltigkeit (FONA) – FONA).

Einzelprojekte

WeAreOne - Synergien für die öffentliche Gesundheit im Anthropozän aus dem Blickwinkel der Mensch-Tier-Natur-Interaktion

Förderkennzeichen: 01EA2209
Gesamte Fördersumme: 1.596.184 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2027
Projektleitung: Jun.-Prof. Dr. Antje Risius
Adresse: Georg-August-Universität Göttingen
Wilhelmsplatz 1
37073 Göttingen

WeAreOne - Synergien für die öffentliche Gesundheit im Anthropozän aus dem Blickwinkel der Mensch-Tier-Natur-Interaktion

Anthropogene Umweltveränderungen bedrohen sowohl die menschliche als auch die natürliche Gesundheit. Den Synergien, die sich aus der Zusammenführung von menschlicher, tierischer und natürlicher Gesundheit im Rahmen eines One-Health-Konzepts ergeben, stehen neben der weit verbreiteten gesellschaftlichen Abneigung gegen nachhaltige Lebensstile auch verteilungspolitische und institutionelle Herausforderungen gegenüber. Die Nachwuchsgruppe stellt sich, in einem inter- und transdisziplinären – systemischen – Ansatz, der Frage, wie ein One-Health-Konzept im Bereich der flächendeckenden Gesundheitsförderung (Public health nutrition), unter Berücksichtigung der planetaren Grenzen, umgesetzt werden kann. Ziel ist es kulturelle, sozio-politische sowie politische Barrieren umfassend zu verstehen, um Synergien für nachhaltige Gesundheits- und Ernährungssysteme nutzbar zu machen. Mit einem multimethodologischen Ansatz bestehend aus qualitativer sowie quantitativer Sozialforschung, strukturell- sowie sekundäranalytischer Forschung sowie naturwissenschaftlicher Szenariomodellierung wird in thematischen Schwerpunkten der Geisteswissenschaften, Lebenswissenschaften sowie dem internationalen Gesundheitsrecht ein eingehendes Verständnis von der Ausgangssituation (Definition, Wahrnehmung, Erzählungen) der alltäglichen Lebensstile sowie der sozioökonomischen und politischen Strukturen erarbeitet. In kollaborativer Weise werden die Ergebnisse im nächsten Arbeitsschritt zusammengeführt und angepasste Präventionsmaßnahmen entwickelt sowie abgeleitete Alternativmaßnahmen in den verschiedenen Disziplinen bewertet. Diese letzte Pilotphase bedient sich ebenfalls eines multimethodologischen Ansatzes bestehend aus den Mixed-Methods der Sozialempirie, Politikfolgenabschätzung sowie einer randomisierten Kontrollstudie.