Verbund

TRANS-FOODS - Vorbeugung von Erdnussallergien durch ein besseres Verständnis des transkutanen Sensibilisierungsweges, neuartige Lebensmittelverarbeitung und Anpassung der Hautpflege

Nahrungsmittelunverträglichkeiten nehmen weltweit zu und können mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität einhergehen. Im Rahmen der gemeinsamen Programm­initiative „JPI Healthy Diet Healthy Life“ fördert das BMBF Forschungsvorhaben, die zusammen mit internationalen Partnern den positiven und negativen Einfluss der Zusammensetzung und Verarbeitung von Lebensmitteln auf das Auftreten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten untersuchen. Kinder, die an atopischer Dermatitis (AD) leiden, haben ein hohes Risiko, eine Nahrungsmittelallergie zu entwickeln. Bisher sind orale Wege der Allergenexposition gut untersucht, aber auch eine kutane Exposition kann zu einer Sensibilisierung führen.

Der Forschungsverbund TRANS-FOODS besteht aus fünf europäischen Partnern. Die Arbeiten zielen darauf ab, das Risiko der Entwicklung einer Erdnussallergie auf dem transkutanen Weg zu verringern. Folgende Hypothesen werden untersucht: (I) Die Prozessierung von Erdnüssen nimmt Einfluss auf die kutane Aufnahme von Erdnussprotein und (II) Beeinträchtigung der Hautbarriere und Entzündung der Haut erhöhen die Aufnahme von Erdnussprotein und die Aktivierung des Immunsystems. Dem kann durch Stärkung der Hautbarrierefunktion entgegengewirkt werden.

Die Projektergebnisse können in Änderungen bei der Lebensmittelverarbeitung und -kennzeichnung sowie der Hauthygiene und -pflege nach Erdnusskonsum umgesetzt werden.

Teilprojekte

Identifizierung immunologischer Markermechanismen bei gesunder und gestörter Hautbarrierefunktion

Förderkennzeichen: 01EA2206A
Gesamte Fördersumme: 294.526 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Natalija Novak
Adresse: Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

Identifizierung immunologischer Markermechanismen bei gesunder und gestörter Hautbarrierefunktion

Allergische Erkrankungen sind eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern in Industrieländern, die an atopischer Dermatitis (AD) leiden. Ungefähr 6% der Kinder mit AD weisen eine Nahrungsmittelallergie auf, wobei eine Erdnussallergie bei Kleinkindern sehr prominent ist. Art und Zeitpunkt der Allergenexposition sind bei der Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie von großer Bedeutung. Bisher sind orale Wege der Exposition gut untersucht. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass eine kutane Exposition in frühen Lebensjahren zu einer Sensibilisierung führen kann, insbesondere bei trockener Haut und AD. Der Forschungsverbund TRANS-FOODS besteht aus vier europäischen Partnern. Die Arbeiten zielen darauf ab, das Risiko der Entwicklung einer Erdnussallergie auf dem transkutanen Weg zu verringern. Es sollen Kenntnisse über die zugrundeliegenden Mechanismen gewonnen werden und neuartige Präventionsansätze entwickelt werden. Im Verbund werden die Effekte des Prozessierens der Erdnüsse auf die Löslichkeit der Erdnussproteine in Öl analysiert sowie die Auswirkungen des Herstellungsprozesses auf die kutane Exposition. Folgende Hypothesen werden untersucht: 1) Die Prozessierung von Erdnussproteinen nimmt Einfluss auf ihre Löslichkeit und kutane Aufnahme. 2) Die Beeinträchtigung der Hautbarriere und vorliegende Entzündung der Haut erhöhen die Aufnahme von Erdnussproteinen und die Aktivierung des Immunsystems. Dem kann durch Stärkung der Hautbarrierefunktion entgegengewirkt werden. Die Arbeitsgruppe am UKB wird verarbeitete und rohe Erdnussproteine aufreinigen und analysieren. Zudem wird die kutane Immunantwort nach Applikation von Erdnussprotein bei gesunder und gestörter Hautbarrierefunktion untersucht. Die Projektergebnisse können in Änderungen bei der Lebensmittelverarbeitung und -kennzeichnung sowie der Hauthygiene und -pflege nach Erdnusskonsum umgesetzt werden. Dadurch wird die Belastung durch Erdnussallergien in der Bevölkerung verringert.

Untersuchung der transfollikulären Aufnahme von Erdnussallergenen

Förderkennzeichen: 01EA2206B
Gesamte Fördersumme: 298.125 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Martina Meinke
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Untersuchung der transfollikulären Aufnahme von Erdnussallergenen

Allergische Erkrankungen sind eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern in Industrieländern, die an atopischer Dermatitis (AD) leiden. Ungefähr 6% der Kinder mit AD weisen eine Nahrungsmittelallergie auf, wobei eine Erdnussallergie bei Kleinkindern sehr prominent ist. Art und Zeitpunkt der Allergenexposition sind bei der Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie von großer Bedeutung. Bisher sind orale Wege der Allergenexposition gut untersucht und dementsprechend orale Behandlungen (Provokationstest) zur Toleranzentwicklung gut etabliert. Diese Ansätze sind jedoch nicht immer leicht durchführbar, sodass alternative Ansätze in den Fokus rücken, um einer möglichen Nahrungsmittelallergie-Entwicklung entgegenzuwirken. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass eine kutane Exposition gegenüber Nahrungsmitteln in frühen Lebensjahren zu einer Sensibilisierung führt, insbesondere bei trockener Haut und AD. Der Forschungsverbund TRANS-FOODS besteht aus vier europäischen Partnern. Die Arbeiten zielen darauf ab, das Risiko der Entwicklung einer Erdnussallergie auf dem transkutanen Weg zu verringern. Zu diesem Zweck werden 1) die zugrundeliegenden Mechanismen untersucht und 2) neuartige Präventionsansätze entwickelt und erprobt, wie z. B. Änderung der Erdnussherstellungsverfahren und Anpassung der Hautpflegepraktiken. Die Arbeitsgruppe an der Charité wird untersuchen, inwiefern die Allergene die Immunzellen der Haut erreichen und ob dies durch Händewaschen vermieden werden kann. Zudem soll die Frage beantwortet werden, ob die Dehnung der Haut während der Massage von Kleinkindern die Aufnahme von Erdnussproteinen über die Hautanhangsgebilde erhöht und kutane Immunreaktionen auslöst. Die Projektergebnisse können in Änderungen bei der Lebensmittelverarbeitung und -kennzeichnung sowie der Hauthygiene und -pflege nach Erdnusskonsum umgesetzt werden. Dadurch wird die Belastung durch Erdnussallergien in der Bevölkerung verringert.