Verbund

ePIDEMic - Alimentäres Methylglyoxal (MGO)

Mit der täglichen Nahrung nimmt der Mensch erhebliche Mengen modifizierter Nährstoffe zu sich. Ihre Abbauprodukte können dazu führen, dass sich Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Harnvergiftung verschlechtern. Daher soll in diesem Vorhaben die Bedeutung des Zuckerabbauproduktes Methylglyoxal und dessen Reaktivität im Verdauungstrakt umfassend charakterisiert werden. Zudem soll Methylglyoxal als möglicher Risikofaktor für Übergewicht und Übergewicht-assoziierte Stoffwechselerkrankungen untersucht werden. Eine im Verbund erstellte Datenbank zu Konzentrationen von Methylglyoxal und seiner Derivate in Lebensmitteln und Getränken soll zukünftig bei epidemiologischen Studien Verwendung finden. Zudem soll die diagnostische Methode zum Nachweis von Methylglyoxal optimiert werden.

Der Verbund wird im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL) gefördert. Darin arbeiten EU-Mitgliedsstaaten, assoziierte Staaten sowie die Länder Kanada und Neuseeland zusammen. Hierdurch soll die Ernährungsforschung transnational gebündelt und gestärkt werden. Ziel der transnationalen Fördermaßnahme der JPI HDHL ist es, den Einfluss der Ernährung, einzelner Lebensmittelkomponenten oder der Lebensmittelverarbeitung auf die Körpergewichtsregulation und Übergewicht-assoziierte Stoffwechselerkrankungen zu untersuchen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Gastrointestinale Reaktivität und Bedeutung für die Prävalenz ernährungsmitbedingter chronisch-inflammatorischer Stoffwechselkrankheiten

Förderkennzeichen: 01EA1909
Gesamte Fördersumme: 371.421 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Henle
Adresse: Technische Universität Dresden, Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie, Professur für Lebensmittelchemie
Bergstr. 66
01069 Dresden

Gastrointestinale Reaktivität und Bedeutung für die Prävalenz ernährungsmitbedingter chronisch-inflammatorischer Stoffwechselkrankheiten

Mit der täglichen Nahrung führt der Mensch erhebliche Mengen modifizierter Nährstoffe zu sich, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln u. a. durch Hitzeeinwirkung gebildet werden. Der Einfluss solcher Stoffe auf die menschliche Gesundheit ist umstritten. Gelegentlich werden Reaktionsprodukte der nicht-enzymatischen Bräunung (auch als Maillard-Reaktion oder "Glykierung" bezeichnet) mit Gewebsschädigungen sowie der Generierung eines mikroinflammatorischen Allgemeinzustandes in Verbindung gebracht, der mit zur Verschlechterung des Krankheitsbildes bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Urämie beitragen soll. Konkrete Struktur-Wirkungsbeziehungen sind jedoch bisher nicht bekannt. Daher haben sich für das Projekt "The physiological impact of dietary methylglyoxal (ePIDEMic)" Partner aus den Niederlanden, Frankreich und Deutschland mit Expertise im Bereich der experimentellen inneren Medizin, Ernährungsepidemiologie und Lebensmittelchemie zusammengeschlossen. Das Projekt ist in die gemeinsame Programminitiative "Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben" (JPI HDHL) eingebunden. Im Projekt ePIDEMic soll erstmals die Bedeutung von alimentärem (d. h. über die Nahrung zugeführtem) Methylglyoxal (MGO) und dessen (bio)chemische Reaktivität im Verdauungstrakt umfassend charakterisiert werden. Im Vorhaben der TU Dresden werden dazu freie und proteingebundene Glykierungsprodukte des Methylglyoxals synthetisiert. Anschließend wird deren (bio)chemische Reaktivität im Verdauungstrakt sowie der Einfluss auf die intestinale Mikrobiota in vitro und in vivo untersucht.