Verbund

Epidemiologische Risiko-Scores als Instrumente des Wissenstransfers

Ziel dieses Verbundes ist es Mechanismen des Wissenstransfers im Zusammenspiel von Wissensgenerierung und -zirlulation in den modernen Lebenswissenschaften empirisch anhand der drei Knotenpunkte Rekrutierung, Studienteilnahme und Wissenszirkulation zu untersuchen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekt 2: Infrastrukturen und Zirkulation von Risiko-Scores

Förderkennzeichen: 01GP1301A
Gesamte Fördersumme: 232.952 EUR
Förderzeitraum: 2013 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Susanne Bauer
Adresse: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie
Grüneburgplatz 1
60323 Frankfurt

Teilprojekt 2: Infrastrukturen und Zirkulation von Risiko-Scores

Teilprojekt 2 konzentriert sich auf die Untersuchung der Prozesse des Wissenstransfers mit Risiko-Scores. Dies umfasst Fallstudien langjährig eingesetzter Scores (z. B. Herz-Kreislauf-Krankheiten) wie neuer kommerzieller Risiko-Scores (z. B. nutrigenetische Tests). Das Teilprojekt untersucht die Konstruktion dieser Scores aus epidemiologischen Studien und insbesondere ihre soziale Zirkulation und Aushandlung. Neben Scores in ihrer Nutzung analysiert Teilprojekt 2 die Infrastrukturen der Scores, hier einschließlich der Datennetzwerke der Nationalen Kohorte in Zusammenarbeit mit Teilprojekt 1. Über die Fokussierung der Infrastrukturen wird neben dem Knotenpunkt „Wissenszirkulation" auch der Knotenpunkt „Rekrutierung" im Zuge entstehender epidemiologischer Infrastrukturen adressiert. Dies ermöglicht eine empirisch fundierte Analyse und Explikation der Wissenstransferprozesse an diesen Schnittstellen. An eine Bestandsaufnahme existierender Scores schließen sich detaillierte Fallstudien mit umfangreichen Erhebungen (Dokumentenanalyse, teilnehmende Beobachtung, Interviews) sowie Auswertungen (Grounded Theory) an. Alle am Wissenstransfer beteiligten Aktanten (einschließlich Daten, Software, Technologien) werden in die Analyse einbezogen. Die Wissenstransferprozesse werden entlang der Infrastrukturen und der gesellschaftlichen Zirkulation der Risiko-Scores expliziert. Die Analysen werden parallel für die Gestaltung der Informationsplattform aufbereitet.

Abgeschlossen

Teilprojekt 1: Wissenstransfer in und durch Rekrutierung und Studienteilnahme

Förderkennzeichen: 01GP1301B
Gesamte Fördersumme: 185.723 EUR
Förderzeitraum: 2013 - 2017
Projektleitung: Dr. Christine Holmberg
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin School of Public Health
Seestr. 73 - Haus 10
13347 Berlin

Teilprojekt 1: Wissenstransfer in und durch Rekrutierung und Studienteilnahme

Teilprojekt 1 setzt sich mit der Nationalen Kohorte als Objekt von Wissenstransferprozessen auseinander. Der Fokus liegt auf der Rekrutierung in die Nationale Kohorte und der Studienteilnahme. Hier bietet sich die Möglichkeit komplexe Kommunikationsmechanismen, die der Wissensgenerierung inhärent ist, gebündelt von Beginn an in den Blick zu nehmen. Rekrutierung und Studienteilnahme als Knotenpunkte der Wissenskommunikation werden mithilfe ethnografischer Mittel untersucht. Von Beginn an werden umfassend Texte, Kommentare, und Artikel zur Nationalen Kohorte gesammelt. Dies umfasst die Beobachtung von Blogs (z. B. scienceblogs.de) und von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln. Die Dokumente werden systematisch als Objekte von wissenschaftlich-gesellschaftlichen Wissenstransferprozessen ausgewertet (Medienanalyse). Darüber hinaus werden explizit die Rekrutierungswege der Nationalen Kohorte erfasst und analysiert (z. B. Rekrutierungsdokumente und teilnehmende Beobachtung der Rekrutierung). Um die Studienteilnahme in den Blick zu bekommen, wird die Kommunikation von Studienzentren mit Teilnehmern analysiert und Interviews mit Studienteilnehmern durchgeführt. Analyse und Datenerhebung fokussieren darauf, die Verflechtungen von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in Wissenstransferprozessen zu explizieren.