Teilprojekt eines Verbundes

Identifizierung epigenetischer Methylierungssignaturen und Validierung von Biomarkern

Förderkennzeichen: 01EJ2203C
Fördersumme: 708.263 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Ruth Stassart
Adresse: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung
Liebigstr. 19
04103 Leipzig

Polyneuropathien (PNP) gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die primären PNP Ursachen können sehr verschieden sein, aber betroffene Patientinnen und Patienten leiden gleichermaßen unter fortschreitenden motorischen und sensorischen Beeinträchtigungen. Im Forschungsverbund LINC (Lipid Immune Nerve Consortium) mit Partnern aus Münster, Essen, Heidelberg und Leipzig, wird die Hypothese verfolgt, dass eine gestörte Lipid-Homöostase in peripheren Nerven einen Schlüsselmechanismus für die Progression der PNP darstellt. Eine pathologisch veränderte Lipid-Homöostase könnte demnach eine lokale Immunreaktion durch Lipid-sensitive Immunzellen auslösen und dadurch in einen Teufelskreis aus Lipid-Destruktion und Lipid-vermittelter Immunantwort münden. Dies könnte eine gemeinsame pathologische Endstrecke vieler PNPs darstellen und neben einer verbesserten therapieorientierten Diagnostik auch Möglichkeiten für universelle therapeutische Angriffspunkte bieten. An der Universität Leipzig werden die epigenetischen Signaturen mit Bezug zum Lipidstoffwechsel in humanen Nervenbiopsien von Patientinnen und Patienten mit PNP ermittelt, welche in AP1 zusammen mit den Genexpressions- und Lipid-Screenings der Verbundpartnerinnen und -partner umfassende pathomechanistische Einblicke geben. Hier sollen zunächst diagnostische, prognostische und therapeutisch relevante Biomarker identifiziert werden, welche mittels histologischer Methoden validiert werden. Darüber hinaus werden aus den Screenings abgeleitete pathologische Mechanismen in lipid-basierte therapeutische Strategien übersetzt und in AP3 mittels experimenteller Studien in Tiermodellen für die häufigen diabetischen und Toxin-induzierten PNPs getestet. Das Konsortium besitzt somit großes Potenzial für eine deutlich verbesserte Diagnostik und neue Therapieansätze bei den bisher unzureichend behandelbaren Polyneuropathien.