Teilprojekt eines Verbundes

Identifizierung von pathologischen Lipidsignaturen und Validierung von Biomarker-Kandidaten

Förderkennzeichen: 01EJ2203A
Fördersumme: 687.645 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Gerd Meyer zu Hörste
Adresse: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Neurologie
Albert-Schweitzer-Campus 1
48149 Münster

Polyneuropathien (PNP) gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die betroffenen Patientinnen und Patienten leiden oft unter schweren Beeinträchtigungen, aber der PNP Verlauf ist interindividuell sehr verschieden. Im Forschungsverbund LINC wird die Hypothese verfolgt, dass eine veränderte Lipid Homöostase in peripheren Nerven ein Schlüsselmechanismus für diese Variabilität und Progression der Erkrankung ist. Es wird davon ausgegangen, dass die pathologisch veränderte Lipid-Homöostase in peripheren Nerven lokale Immunreaktionen durch Lipid-responsive Immunzellen auslöst und dadurch einen Teufelskreis von gestörter Lipid-Homöostase, Lipid-Destruktion und vermehrter Lipid-Immunreaktion initiiert. Dies könnte eine gemeinsame Endstrecke vieler PNPs darstellen und damit verbesserte Diagnose, Prognose, und Therapien von PNPs ermöglichen. In den an der Universität Münster zu bearbeitenden Arbeitspaketen (AP) des Verbundvorhabens werden transkriptionelle Lipid Signaturen bei PNP beim Menschen identifiziert. Außerdem werden diese Signaturen auf prognostisches Potenzial überprüft und dabei auch in Hautnerven repliziert, um sie leicht diagnostisch zugänglich zu machen. Konkretes Ziel von AP 1 ist dabei die Identifizierung der wichtigsten zellulären Quelle für veränderte Lipidsignaturen durch Integration von Einzelzell-RNA-Sequenzierung mit Lipidomics. Ziel von AP 4 ist die Validierung des diagnostischen und prognostischen Potenzials von lipidbezogenen Biomarker-Kandidaten in einem etablierten multizentrischen Register und neu rekrutierten Patientenkohorten. Das Konsortium besitzt somit großes Potenzial für eine deutlich verbesserte Diagnostik und neue Therapieansätze bei den bisher unzureichend behandelbaren Polyneuropathien.