Teilprojekt eines Verbundes

Interaktion zwischen Lipid-Homöostase und lipidsensitiven Immunzellen im peripheren Nerv

Förderkennzeichen: 01EJ2203D
Fördersumme: 760.521 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: PD Dr. Mark Stettner
Adresse: Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurologie
Hufelandstr. 55
45147 Essen

Polyneuropathien (PNP) gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die primären PNP Ursachen können sehr verschieden sein, aber betroffene Patientinnen und Patienten leiden häufig gleichermaßen unter fortschreitenden motorischen und sensorischen Beeinträchtigungen. Im Forschungsverbund LINC (Lipid Immune Nerve Consortium) der Zentren Münster, Essen, Heidelberg und Leipzig, wird die Hypothese untersucht, dass eine gestörte Lipid-Homöostase in peripheren Nerven einen Schlüsselmechanismus für die Progression der PNP darstellt. Eine pathologisch veränderte Lipid-Homöostase könnte eine lokale Immunreaktion durch Lipid-sensitive Immunzellen auslösen und dadurch in einen Teufelskreis aus Lipid-Destruktion und Lipid-vermittelter Immunantwort münden. Diese mögliche gemeinsame pathologische Endstrecke vieler PNPs könnte neben einer verbesserten therapieorientierten Diagnostik auch Möglichkeiten für universelle therapeutische Angriffspunkte bieten. An der Universität Duisburg-Essen werden im Rahmen des Verbundvorhabens die Interaktion zwischen der Lipid-Homöostase der Nerven, der glialen Lipid-Antigenpräsentation und der Aktivierung lipidsensitiver Immunzellen bei Patienten mit PNP in in vitro-Modellen und in entsprechenden Tiermodellen untersucht. Zudem werden auf der Grundlage der im Konsortium erhobenen Daten translationale Therapieansätze entwickelt, welche im Tiermodell entzündlicher Neuropathien getestet werden. Ein weiteres Ziel ist die Validierung des diagnostischen und prognostischen Potenzials von lipidbezogenen Biomarker-Kandidaten in einem etablierten multizentrischen Register und neu rekrutierten Patientenkohorten. Das Konsortium besitzt großes Potenzial für eine deutlich verbesserte Diagnostik und neue Therapieansätze bei bisher unzureichend behandelbaren Polyneuropathien.