Teilprojekt eines Verbundes

Mechanistische Untersuchungen zur Rolle der AhR-abhängigen Entzündung bei Chronischer Nierenerkrankung (CKD) und Multipler Sklerose (MS)

Förderkennzeichen: 01EJ2202D
Fördersumme: 425.878 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Dominik Müller
Adresse: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Robert-Rössle-Str. 10
13125 Berlin

Entzündungsbedingte Organschäden sind ein bedeutender pathologischer Faktor chronischer Erkrankungen wie der chronischen Nierenerkrankung (CKD) und der Multiplen Sklerose (MS). Der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AhR) ist ein Liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor, der durch eine Vielzahl von Liganden aktiviert wird. Diese diversen Liganden kommen in Umwelt und Ernährung vor oder werden von Bakterien im Darm gebildet. Der AhR ist an der Fehlregulation des Immunsystems bei CKD und MS beteiligt, jedoch in gegensätzlicher Hinsicht. Während es bei CKD aufgrund der verminderten Fähigkeit, Liganden über den Urin auszuscheiden, zu einer Überaktivierung des AhR kommt, scheint bei MS ein Mangel an Liganden mit erhöhter Entzündungsaktivität einherzugehen. Der Verbund TAhRget möchte dieses Phänomen nutzen, um die Mechanismen AhR-vermittelter Immunantworten als krankheitsübergreifenden Pathomechanismus aufzuklären und so zur Entwicklung zielgerichteter AhR-Therapiestrategien zur begleitenden Behandlung von CKD und MS beitragen. Der Fokus der Forschung liegt dabei auf AhR-abhängigen Immunantworten, die durch Liganden aus Ernährung und Stoffwechselprodukten von Darmbakterien ausgelöst werden, da hier ein bisher nicht ausgeschöpftes Potenzial aktiver Beeinflussung der zugrundeliegenden Pathomechanismen liegt. Ziel des Vorhabens des Max-Delbrück-Centers (MDC) ist es, die mechanistischen Details der Modulation der Mikrobiom-AhR-Immunachse durch Ernährung bei CKD und MS aufzuklären. Zu diesem Zweck werden Ernährungsstudien mit CKD-und MS- Patientinnen und Patienten durchgeführt.