Verbund

NEURON Verbund NEURO-IFN

Das Aicardi-Goutières Syndrom (AGS) ist eine genetisch bedingte, schwere Hirnerkrankung bei Kindern. Bei AGS-Patienten kommt es durch Gendefekte zur Überproduktion des chemischen Botenstoffes Interferon, der Entzündungsreaktionen hervorruft. Da AGS mit einer hohen Erkrankungs- und Todesrate verbunden ist, ist es das Ziel des Verbundes zugrunde liegende Erkrankungsmechanismen aufzuklären, um neue Therapieformen entwickeln zu können. Die Forscherinnen und Forscher des Verbundes fokussieren ihre Arbeit auf die genaue Untersuchung der mit AGS assoziierten Entzündungsprozesse im Gehirn. Dazu sollen umfangreiche histologische und genetische Untersuchungen an menschlichen Gewebeproben sowie in einem Mausmodell durchgeführt werden. Ein verbessertes Verständnis über die Mechanismen, die bei AGS zur Schädigung von Hirnzellen führt, liefert einen Grundstein für neue Behandlungsansätze. Darüber hinaus sind die Ergebnisse auch von großer Relevanz für andere Erkrankungen, die mit Entzündungen in Zusammenhang stehen, wie z. B. Autoimmunerkrankungen. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst eine Arbeitsgruppe aus Deutschland sowie jeweils eine Gruppe aus dem Vereinigten Königreich, Spanien, Belgien und Frankreich. Der deutsche Partner trägt dabei insbesondere durch die Analyse der Interferonsignatur im Hirngewebe mittels histochemischer Verfahren und der Generierung eines Mausmodells mit AGS-spezifischen Mutationen zu den Verbundzielen bei.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Erforschung der neuroinflammatorischen Grundlagen der Typ1-Interferonopathien anhand des Aicardi-Goutiéres-Syndroms (AGS)

Förderkennzeichen: 01EW1507
Gesamte Fördersumme: 272.189 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Marco Prinz
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Abt. Neuropathologie im Neurozentrum
Breisacher Str. 64
79106 Freiburg im Breisgau

Erforschung der neuroinflammatorischen Grundlagen der Typ1-Interferonopathien anhand des Aicardi-Goutiéres-Syndroms (AGS)

Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Erforschung der neuroinflammatorischen Grundlagen der Typ 1-Interferonopathien anhand der humanen Erkrankung Aicardi-Goutiéres-Syndrom (AGS). Das AGS ist eine nach Mendelschen Regeln vererbbare inflammatorische Erkrankung, insbesondere des ZNS, welche auf Mutationen in verschiedenen Genen, wie z. B. TREX1 oder ADAR1 zurückzuführen ist. Es wird angenommen, dass endogen produzierte Nukleinsäuren abnorm metabolisiert werden und durch AGS assoziiert Proteine einer Typ1-Interferonantwort stattfindet. AGS ist assoziiert mit einer signifikanten Erkrankungs- und Todesart, so dass ein besseres Verständnis für die der Erkrankung zugrunde liegenden Pathomechanismen wesentlich für die Entwicklung neuer Therapieformeln ist. Es werden die neuroinflammatorischen Prozesse, welche in AGS-Patienten ablaufen, untersucht. Es sollen daher sowohl Casuistiken von AGS-Patienten histopathologisch untersucht werden als auch an einem Mausmodell die Pathogenese erforscht werden. Ziel ist die Erforschung der Interferonsignatur in Zellen des ZNS  vom Menschen sowie auch im Tiermodell. Dies soll beim Menschen durch immunhistochemische Untersuchungen erfolgen. Es ist beabsichtigt humane Casuistiken von AGS-Patienten nach standardisierten Histopathologien zu untersuchen und die Histopathogenese der Interferonopathien an der AGS-Erkrankung zu erforschen. Dabei werden neben humanem Material auch in vivo transgene Mausmodelle zu Hilfe genommen, die es ermöglichen sollen, die Histopathogenese dieser Erkrankung zu untersuchen. Als Mausmodell soll die gefloxte ADAR1 untersucht werden. Begleitend dazu sollen histopathologische Untersuchungen sowohl an Maus- als auch an Patientenmaterial sowohl für Interferongene als auch Entzündungsschäden und Neuronalschäden untersucht werden.