Verbund

NEURON-Verbund BrIE

Epilepsie ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe neurologischer Störungen, unter denen etwa 1% der Weltbevölkerung leidet. Heute weiß man, dass Entzündungsreaktionen des Gehirns eine wichtige Rolle in der Pathogenese von Epilepsien spielen, die genauen Mechanismen sind jedoch noch ungeklärt. Ziel des Forschungsverbunds „BrIE“ ist es daher aufzuklären, wie diese Entzündungsprozesse im Gehirn zur Entstehung und zum Fortschreiten von Epilepsien beitragen. Die Forscherinnen und Forscher des Verbundes fokussieren ihre Arbeit auf die Untersuchung von Gliazellen, einer bestimmten Gruppe von Zellen im Gehirn, die eine zentrale Rolle bei Entzündungsprozessen des Nervensystems spielen. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Epilepsien mit Fehlfunktionen der Gliazellen einhergehen. Der Forschungsverbund will die hierfür verantwortlichen Mechanismen auf molekularer und genetischer Ebene analysieren, um neue Ansätze für effektivere Therapien zu entwickeln. Der Verbund ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst zwei Arbeitsgruppen aus Deutschland sowie jeweils eine Gruppe aus Frankreich und Italien. Von den deutschen Partnern trägt die Universität des Saarlands dabei insbesondere durch die Identifizierung beteiligter Gene und der Analyse von molekularen Signalwegen, die an epileptischen Krampfanfällen beteiligt sind, zu den Verbundzielen bei. Die Arbeiten der Universität Bonn richten sich vor allem auf die Suche nach Substanzen mit therapeutischem Potenzial und Biomarkern.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Hirnentzündung, Glia und Epilepsie

Förderkennzeichen: 01EW1501A
Gesamte Fördersumme: 229.499 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Frank Kirchhoff
Adresse: Universität des Saarlandes, Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Fachrichtung Physiologie
Kirrberger Str., Gebäude 58
66424 Homburg

Hirnentzündung, Glia und Epilepsie

Die Rolle von Gliazellen bei frühkindlichen Fieberkrämpfen und Epilepsie wird in Mausmodellen für mesiale Temporallappenepilepsie (MTLE) (unilaterale intrakortikale Injektion von Kainat, Hyperthermie) untersucht. Die Aufgabe der Homburger Seite ist 1) die Erstellung von Genexpressionsprofilen im Gehirn, in Mikroglia und in Astrozyten von definierten Maus-Modellen der MTLE, 2) die in vivo-Analyse von Ca2+-Signalen, die mit epileptischen Krampfanfällen assoziiert sind, und 3) die in vivo-Analyse, der Leukozyten-Rekrutierung an der Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn bei Mausmodellen der MTLE.

Abgeschlossen

Hirnentzündung, Glia und Epilepsie

Förderkennzeichen: 01EW1501B
Gesamte Fördersumme: 272.707 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Christian Steinhäuser
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Institut für Zelluläre Neurowissenschaften
Sigmund-Freud-Str. 25
53127 Bonn

Hirnentzündung, Glia und Epilepsie

Die Rolle von Gliazellen bei frühkindlichen Fiberkrämpfen und Epilepsie wird in Mausmodellen für MTLE (unilaterale intrakortikale Injektion von Kainat, Hyperthermie) untersucht. Diese Modelle wurden im Bonner Labor etabliert und werden in allen Partner-Laboren etabliert. In Bonn konzentriert man sich auf die Analyse der für die Kaliumionen- und Neurotransmitter-Homöostase essentiellen astrozytären Kaliumkanäle (Kir4.1) und Zell-Zell-Kanäle (Gap Junctions). Die Erkenntnisse dieser Arbeit sollen helfen, neue, effektivere antiepileptische Therapien zu entwickeln.