Verbund

SynGluCross - Quantitative und biophysikalische Analyse des Übersprechens (Crosstalk) an glutamatergen Synapsen

Das BMBF ist Partner der multilateralen Förderinitiative „Collaborative Research in Computational Neuroscience (CRCNS)“ der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF). In diesem Rahmen fördert das BMBF den deutschen Partner in gemeinsamen Projekten deutscher und amerikanischer Forschungsgruppen.

Im Verbundprojekt SynGluCross arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit einer amerikanischen Arbeitsgruppe der University of South Florida zusammen.

Nervenzellen kommunizieren mit weiteren Zellen über spezifische Kontaktstellen, sogenannte Synapsen. Bei chemischen Synapsen werden Signale mithilfe von Botenstoffen an die Nachbarzelle übermittelt. Chemische Synapsen sind für die normale Funktion des Gehirns von essenzieller Bedeutung. Der bedeutendste erregende Botenstoff im zentralen Nervensystem ist Glutamat. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das präsynaptisch freigesetzte Glutamat häufig nicht nur von seinem direkten postsynaptischen Partner, sondern auch von benachbarten Synapsen wahrgenommen wird. Die zugrunde liegenden Mechanismen eines solchen synaptischen Übersprechens (Crosstalks) sind jedoch kaum verstanden.

Das Verbundprojekt SynGluCross untersucht, welche Rolle bestimmte Zellen im Nervensystem, sogenannte Astrozyten, beim Crosstalk zwischen Synapsen spielen. Hierzu werden experimentelle Ansätze mit Computersimulationen kombiniert.

Das Projekt wird neue und umfassende Einblicke in die Funktion von Synapsen und die Rolle von Astrozyten bei der synaptischen Übertragung im gesunden Gehirn geben. Darüber hinaus werden die Ergebnisse auch wichtige neue Erkenntnisse über die Mechanismen der Schädigung von Nervenzellen bei neurodegenerativen Erkrankungen liefern, da diese mit einer veränderten extrazellulären Glutamat-Dynamik in Verbindung gebracht werden.

Teilprojekte

Teilprojekt Düsseldorf

Förderkennzeichen: 01GQ2204A
Gesamte Fördersumme: 379.294 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Christine R. Rose
Adresse: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Biologie, Institut für Neurobiologie
Universitätsstr. 1, Gebäude 26.14
40225 Düsseldorf

Teilprojekt Düsseldorf

Chemische Synapsen sind für die normale Funktion des Gehirns von essenzieller Bedeutung. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Übertragung an glutamatergen Synapsen ein räumlich-zeitliches Phänomen ist, bei dem das präsynaptisch freigesetzte Glutamat häufig nicht nur von seinem direkten postsynaptischen Partner, sondern auch von benachbarten Synapsen wahrgenommen wird. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen eines solchen synaptischen Übersprechens bzw. Crosstalks sind jedoch nach wie vor kaum verstanden. Das Gesamtprojekt kombiniert experimentelle Ansätze mit Computersimulationen und basiert auf der engen Kollaboration und komplementären Expertise der beteiligten Partner. Haupthypothese ist, dass Astrozyten eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung von Glutamat im extrazellulären Raum (ECS) und somit beim Crosstalk zwischen Synapsen spielen. Es wird postuliert, dass 1) die astrozytäre Glutamataufnahme dynamisch durch Veränderungen der astrozytären Na+-Konzentration reguliert wird; 2) der unterschiedliche Grad der Umhüllung von Synapsen mit Astrozytenausläufern signifikante Unterschiede in der räumlich-zeitlichen Dynamik von Glutamat und damit dem Crosstalk zwischen Synapsen bedingt und 3) die Struktur der Ausläufer durch neuronale Aktivität dynamisch verändert wird, wodurch die Glutamatausbreitung und folglich auch neuronale Kommunikation verändert werden. Die vorgeschlagenen Forschungsarbeiten werden ein neues, umfassendes Verständnis der molekularen und zellulären Mechanismen des synaptischen Crosstalks generieren und somit neue Einblicke in die Funktion von Synapsen und die Rolle von Astrozyten bei der synaptischen Übertragung im gesunden Gehirn geben. Darüber hinaus wird dieses Projekt auch wichtige neue Erkenntnisse über die Mechanismen der Schädigung von Neuronen bei neurodegenerativen Erkrankungen liefern, da diese mit einer veränderten extrazellulären Glutamat-Dynamik in Verbindung gebracht werden.

Teilprojekt Bonn

Förderkennzeichen: 01GQ2204B
Gesamte Fördersumme: 374.396 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Christian Henneberger
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Institut für Zelluläre Neurowissenschaften
Sigmund-Freud-Str. 25
53127 Bonn

Teilprojekt Bonn

Chemische Synapsen sind für die normale Funktion des Gehirns von essenzieller Bedeutung. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Übertragung an glutamatergen Synapsen ein räumlich-zeitliches Phänomen ist, bei dem das präsynaptisch freigesetzte Glutamat häufig nicht nur von seinem direkten postsynaptischen Partner, sondern auch von benachbarten Synapsen wahrgenommen wird. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen eines solchen synaptischen Übersprechens bzw. Crosstalks sind jedoch nach wie vor kaum verstanden. Das Gesamtprojekt kombiniert experimentelle Ansätze mit Computersimulationen und basiert auf der engen Kollaboration und komplementären Expertise der beteiligten Partner, um diese Fragen zu beantworten. Haupthypothese ist, dass Astrozyten eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung von Glutamat im extrazellulären Raum (ECS) und somit beim Crosstalk zwischen Synapsen spielen. Es wird postuliert, dass 1) die astrozytäre Glutamataufnahme dynamisch durch Veränderungen der astrozytären Na+-Konzentration reguliert wird; 2) der unterschiedliche Grad der Umhüllung von Synapsen mit Astrozytenausläufern signifikante Unterschiede in der räumlich-zeitlichen Dynamik von Glutamat und damit dem Crosstalk zwischen Synapsen bedingt und 3) die Struktur der Ausläufer durch neuronale Aktivität dynamisch verändert wird, wodurch die Glutamatausbreitung und folglich auch neuronale Kommunikation verändert werden. Die Forschungsarbeiten werden ein neues, umfassendes Verständnis der molekularen und zellulären Mechanismen des synaptischen Crosstalks generieren und somit neue Einblicke in die Funktion von Synapsen und die Rolle von Astrozyten bei der synaptischen Übertragung im gesunden Gehirn geben. Darüber hinaus wird dieses Projekt auch wichtige neue Erkenntnisse über die Mechanismen der Schädigung von Neuronen bei neurodegenerativen Erkrankungen liefern, da diese mit einer veränderten extrazellulären Glutamat-Dynamik in Verbindung gebracht werden.