Teilprojekt eines Verbundes

Klinische Studie zur Bestimmung der modulierenden Effekte der Oxytocin-Behandlung auf die soziale Kognition bei Patientinnen und Patienten mit Autismus-Spektrum-Störungen

Förderkennzeichen: 01EE1409H
Fördersumme: 354.517 EUR
Förderzeitraum: 2015 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Tania Singer
Adresse: Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
Stephanstr. 1 a
04103 Leipzig

Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) sind schwerwiegende Neuro-Entwicklungsstörungen. Sie gehen zumeist mit deutlichen Einschränkungen der sozialen Interaktionsfähigkeit und der sozialen Kompetenz einher. Diese Einschränkungen sind für die Betroffenen sehr belastend. Ergebnisse von bereits vorliegenden Pilotstudien zeigen, dass eine Behandlung mit Oxytocin hier Verbesserungen erbringen könnte. Oxytocin ist ein Hormon und Neurotransmitter und spielt beispielsweise beim Geburtsprozess oder Stillen von Säuglingen eine wichtige Rolle. Im Vorhaben des Max-Planck-Instituts in Leipzig soll daher die akute therapeutische Wirkung von intranasalem Oxytocin bei ASD erforscht werden. In einer klinischen Studie werden die Auswirkungen der Medikation auf soziale Kognition untersucht. Gleichzeitig werden die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen im Gehirn erforscht. Dies geschieht durch funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), einem bildgebenden Verfahren, das zur Visualisierung von Gehirnaktivität genutzt wird. Es werden verschiedene experimentelle Messungen zu basaler emotionaler Verarbeitung, zu Empathie und zu "Theory of Mind" durchgeführt. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, auf welchen Ebenen soziale Kognition im Gehirn von Patientinnen und Patienten mit Autismus-Spektrum-Störung verändert ist. Gleichzeitig soll die Frage beantwortet werden, ob Oxytocin eine positive therapeutische Wirkung hat. Die Wirkungsweise von Oxytocin auf die verschiedenen neuronalen Netzwerke, die sozialer Kognition zugrunde liegen, kann so besser verstanden werden.