Teilprojekt eines Verbundes

Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie nagetierübertragener Krankheiten (TP2)

Förderkennzeichen: 01KI2004B
Fördersumme: 49.587 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Dr. Anne Mayer-Scholl
Adresse: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin

Ziel des Projekts sind Untersuchungen zum besseren Verständnis von Leptospireninfektionen bezüglich der Interaktion von Erreger-, Nagetier-, Umwelt- und Diagnostik-bezogener Aspekte durchzuführen und die Ergebnisse in Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) umzusetzen. Daher wurden Arbeitsschwerpunkte gebildet, welche sich in Untersuchungen zur 1) Prävalenz und räumlichen Verteilung von Leptospira kirschneri in Nagetierpopulationen, 2) Studien zur Identifikation genetischer Virulenz-assoziierter Faktoren sowie 3) Seroprävalenzstudien in unterschiedlichen Risikogruppen gliedern. In der ersten Förderphase wurden neue Methoden zur quantitativen Detektion der Leptospiren aus Umwelt- und Primärmaterial entwickelt, serologische Methoden zwischen verschiedenen Partnern verglichen und NGS-Daten aus verfügbaren Isolaten generiert. In der zweiten Projektphase sollen aufbauend auf diesen Erkenntnissen, weitere serologische Untersuchungen zur Seroprävalenz in der Risikogruppe Erdbeerpflücker erfolgen. Auf Grund der geringen Fangzahlen von Nagetieren zur Gewinnung von Feldisolaten, sollen diese Arbeiten fortgesetzt werden und das Netzwerk der Nagetierfänger ausgebaut werden. Auch soll weiterhin versucht werden, Humanisolate zu gewinnen. Mit den Sequenzdaten werden vergleichende Analysen zu Verwandtschaftsverhältnissen und Vorkommen von Virulenzfaktoren durchgeführt werden. Sollten keine Humanisolate erhältlich sein, wird auf Sequenzen klinischer Isolate aus Datenbanken zurückgegriffen. Zusätzlich sollen die Arbeit zur Etablierung einer core genome- multi locus sequence typing (MLST) fortgeführt werden, um die in Deutschland vorkommenden Leptospirenspezies besser differenzieren zu können.